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143 S. Gr. 8°. zahlr. Abb.
Bemerkung:
-------- Alte Gemäuer hatten für die von der Romantik inspirierten Wandervögel eine große Anziehungskraft. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Burg weitgehend verfallen. Auf einer Wanderung wurde der Ludwigstein vom Hanstein aus erspäht und fortan als Geheimtipp gehandelt. Immer mehr Wandervogelgruppen begegneten sich "zufällig" "auf dem Lu". 1913 fand auf dem nahe gelegenen Meißner - der fortan offiziell "Hoher Meißner" hieß - der Freideutsche Jugendtag statt. So erhielt die Region, die schon lange als das Märchenland der Brüder Grimm bekannt war, für die Jugendbewegung eine besondere Bedeutung. Es entstand der Entschluss, die leer stehende Burg zu erwerben und zu einem räumlichen wie geistigen Mittelpunkt für die jugendbewegten Gruppen auszubauen. Bevor diese Pläne jedoch in die Tat umgesetzt werden konnten, begann der Erste Weltkrieg. Der Krieg hinterließ die Jugendbewegten in großer Zerrissenheit. Hatte man noch ein Jahr vor Kriegsausbruch auf dem Hohen Meißner ein neues Zeitalter beschworen und Kaiser Wilhelm II. in einem Telegramm eindringlich gebeten, den Frieden zu erhalten, so war man dann doch bereitwillig der Fahne gefolgt. 50.000 Wandervögel kehrten nicht aus dem Krieg zurück. Der Wandervogel Enno Narten und weitere Jugendbewegte gründeten am 4. April 1920 die Vereinigung "Jugendburg Ludwigstein" und erwarben die Ruine, um sie als Ehrenmal für die im Krieg Gefallenen und als sichtbares Symbol eines Neuaufbaus wiederherzustellen. In langen Reihen reichten junge Leute die Steine für den Wiederaufbau von Hand zu Hand aus dem Werratal bis zur Burg hinauf. Zu Zeiten der Inflation nach dem Ersten Weltkrieg schaffte sich der Ludwigstein seine eigene Währung, und Jugendbewegte aus allen Bünden zogen von dort aus als Siedler aufs Land, um ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Die Burg erlebte eine wahre Blüte - bis zur Vereinnahmung durch den Nationalsozialismus.