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Beschreibung:
200 Seiten ; 21 cm x 14 cm, 120 g Broschur.
Bemerkung:
Neues Exemplar - Der Ausdruck "Bioanalyse" ist von Sándor Ferenczi geprägt und in seinem Versuch einer Genitaltheorie entfaltet worden. International wurde dieser Text unter dem Titel Thalassa bekannt, im Ungarischen trägt er den Titel Katasztrófák. Er befasst sich, knapp gesagt, mit der Idee, dass es "zu der individuellen Katastrophe der Geburt und ihrer Wiederholung im Begattungsakt eine Art geschichtliche[r] Parallele" geben müsse, die Ferenczi in der Phylogenese und genauer im Übergang von der See- zur Landexistenz der Wirbeltiere findet. Der Terminus Bioanalyse ist allerdings nicht auf diese spezifische These beschränkt, sondern steht für von der psychoanalytischen Erfahrung ausgehende biologische Spekulation überhaupt. Die Radikalität dieser Spekulation und die Kühnheit der Gedankenführung in Ferenczis Unternehmen beeindrucken und irritieren bis heute. Biologie und Psychoanalyse treten hier in ein wirklich neues, fast möchte man sagen verrücktes Verhältnis. Die beiden vorliegenden Hefte des RISS - Bioanalysen I und Bioanalysen II - nehmen ihren Ausgangspunkt und Anstoß von Ferenczis Arbeit. Es setzen sich allerdings keineswegs alle Texte direkt mit Ferenczi auseinander. Die Absicht ist vielmehr, die hier angelegte Herangehensweise für ein anderes Denken der Verbindung von Biologie und Psychoanalyse zu befragen und fruchtbar zu machen. - Inhalt: Marcus Coelen: Was heißt spekulieren? Flechten und Sprünge der Bioanalyse. -- Peter Berz: Biologien der Psychoanalyse: Weismann mit Freud - Bölsche mit Ferenczi - Meisenheimer mit Bálin -- Judith Kasper: Ferenczis "Kata/strophen" -- Judith Kasper: Jenny Willner Das Problem mit dem Erbe - Ferenczis Organologie und die Politik der Bioanalyse -- Karl-Josef Pazzini: Der Psychoanalytiker als eingeschlossener Dritter - Ferenczis Aufbruch in Analogien -- Mai Wegener: Fließ, Freud und die Freisetzung des Lebensbegriffs - Elke Erb: Einsatz: Selbstgespräche sind nur Meeresrauschen - Erik Porath: Anhängsel und/oder Narziss - Reproduktion und Selbstzweck bei Butler, Freud und Dawkins - Redaktion RISS: Dokumentation: Zu Nicolas Abrahams Forcierung von Ferenczis Thalassa - REZENSIONEN: Replik: Matthias Bertschinger: Replik zur Buchrezension von Peter Widmer in RISS Nr. 92 -- Elisabeth Aebi Schneider, Erika Kittler, Sabine Schlüter (Hg.): Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und Praxis (Journal for Psychoanalytical Theory and Practice): Sandor Ferenczi, Band 35/2020/Heft 1/2, Frankfurt a. M., Vittorio Klostermann - Ferenczi im Querschnitt. rezensiert von Simon Scharf -- Anne Carson: Der bittersüße Eros, Übersetzt von Christina Dongowski, Wien 2020, Turia + Kant. rezensiert von Theresa Mayer -- Christoph Kolbe, Helmut Dorra: Selbstsein und Mitsein - Existenzanalytische Grundlagen für Psychotherapie und Beratung, Gießen 2020, Psychosozial-Verlag; -- Frank Grohmann: Die Eigenart der Psychoanalyse - Auseinandersetzungen mit Freuds Wissenschaft vom Unbewussten, Gießen 2020, Psychosozial-Verlag; -- H. Shmuel Erlich: Die Couch auf dem Marktplatz - Psychoanalyse und soziale Wirklichkeit, aus dem Englischen übersetzt von Elisabeth Vorspohl, Gießen 2020, Psychosozial-Verlag. Drei Rezensionen von Peter Widmer. ISBN 9783864852091