Beschreibung:

S. 84-100. Sonderdruck, klammergeheftet in Kartoneinband.

Bemerkung:

Ein tadelloses Exemplar. - Mit Widmung des Autors an H.-J. Sandkühler. - Aus dem Text: Frühjahr 1977, also inmitten der tiefsten Stagnationsperiode, erschien in der "theoretisch-politischen Zeitschrift des ZK der KPdSU" Kommunist ein Aufsatz zu Ehren Spinozas, dessen 300-Jahrjubiläum man sonst in der Sowjetunion nur wenig beachtete. Als Verfasser des Artikels unter dem herausfordernden Titel 'Drei Jahrhunderte Unsterblichkeit' wurden I. Wasiljew und L. Naumenko angegeben. Lew Naumenko gehörte zum Redaktionskollegium des Kommunist und war auch sonst ein bekannter Philosoph, während man vom Wasiljew nichts wusste. Erst später stellte sich heraus, dass es sich um das Pseudonym von Ewald Iljenkow handelte. An sich enthielt der Spinoza-Aufsatz nichts Neues, sondern wiederholte Ansichten, die Iljenkow anderswo früher - teils in der Dialektischen Logik von 1974, teils schon in seinen Arbeiten der 60er Jahre - entwickelt hatte. Vielmehr diente der in einer auflagenstarken und einflussreichen Zeitschrift publizierte Artikel pädägogischen Zwecken, denn seit Ende der 60er Jahre hatte Iljenkow sich immer mehr der publizistischen Tätigkeit zugewendet, um dadurch "dem breiten Publikum den Gedanken nahezulegen, wie eine kultivierte Form der marxistischen Philosophie wichtige Fragen des öffentlichen Lebens in den Griff bekommen kann" (Bakhurst 1991, 10).