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Beschreibung:
Baumeister (handschriftl. auf montiertem Titelschild). Saubere Handschrift (meist mit schwarzer Tinte) auf 31 nummerierten Seiten; es folgen bis S. 172 zahlreiche montierte Beilagen von Körte u. a. Bremerhaven u. Leuchtturm Roter Sand, 19. IX. 1884 bis "Ende 1885". 32,5 x 20,5 cm. Halbleinwandband d. Zt. (Geschäftsbuch der Firma J. C. König & Ebhardt, Hannover).
Bemerkung:
Walter Leberecht Körte (1855-1914) studierte von 1873-1877 an der Bauakademie in Berlin, bestand 1882 die Prüfung zum Baumeister, "1883 baute er für Bremen unter den schwierigsten Umständen den Leuchtturm auf dem Rotensand vor der Wesermündung und bearbeitete die Befeuerung der Unterweser. Die Tätigkeit wurde entscheidend für die Richtung seines weiteren Schaffens", das er überwiegend im Preuss. Staatsdienst ausübte (Matschoss S. 143). - Die Handschrift beginnt auf S. 1 als "Fortsetzung aus Band I." u. beschreibt in Tagebuchform ausführlich Körtes Tätigkeit beim Bau des Leuchtturms, verbunden mit zahlreichen Fahrten zwischen der Baustelle u. Bremerhaven. Er nennt zahlreiche Namen, darunter den Ingenieur des Leuchtturms Karl Friedrich Hanckes (1829-1891), den seit 1873 als Direktor der ausführenden Firma J. C. Harkort tätigen Otto Offergeld (gest. 1897) sowie Mitarbeiter vor Ort, darunter Hornig, Ingenieur Thode, Reiners, Baurat Hudemann, Bremcke. Ab S. 8 "Notizen über Arbeiten ... im Dezember 1884. Wörtliche Abschrift des Originals ...", ab S. 10 "Stand der Arbeiten Ausgangs 1884". S. 13 beginnt das Jahr 1885, das auf S. 31 seinen Abschluss findet: "24 October Abnahmefahrt auf D[ampfer] Tell. Baurath Hanckes, Bremcke, Lehmann, Ego. Amen!" - Am 19. November 1885 war Körte nochmals auf dem Leuchtturm u. hat eine Peilung zur Standfestigkeit vorgenommen, die auf einem ausfaltbaren Blatt Millimeterpapier farbig ausgeführt worden ist u. die Höhe des Untergrunds in Bezug auf den Caisson darstellt. "... im freien Meer, in einer Wassertiefe von etwa 8 m unter Niedrigwasser einen eisernen Caisson von 30 m Höhe und 11 x 13 m Querschnitt mit komprimierter Luft in einen Sanduntergrund zu versenken, war in der Tat ein kühnes Unterfangen", es gilt als die erste Offshore-Fundierung der Baugeschichte. Um die Sicherheit zu gewährleisten, musste der Wasserstand über dem Baugrund ständig (zu Beginn monatlich) gemessen werden; die entsprechenden Peilungen (von verschiedenen Leuchtturmwärtern) finden sich auf den Beilagen u. umfassen die Zeit vom 15. Dezember 1885 bis etwa 1903 (teilweise lose beiliegend). - S. 89 einmontiert: "Darstellung der monatlichen Peilungen unmittelbar am Thurm" für die Jahre 1887-1890 (gefalt. Tafel auf Millimeterpapier). *
Brem. Biographien S. 201f. u. Nieders. Lebensbilder IV, S. 136ff. (zu Hanckes). - Vgl. Mehrtens: Der deutsche Brückenbau S. 116ff. (mit 2 Abb.). - Rücken fehlt, beschabt u. bestoßen. Die Beilagen teilweise mit Gebrauchsspuren.