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Beschreibung:
165 S. ; 21 cm Pappe
Bemerkung:
Zustand: Pappeinband, sehr guter Zustand --- Inhalt: Der serbo-amerikanische Schriftsteller Charles Simic, Pulitzer-Preisträger des Jahres 1992, hat eine schmale Autobiografie geschrieben. Vielleicht ist es ein typisches Emigranten-Schicksal, das er nachzeichnet, bemerkenswert ist jedoch die distanziert-ironische Sprache, die er für seine Kindheit und Jugend findet. Er erzählt aus der naiven Sicht des kleinen Kindes, wie Belgrad bombardiert wird, die Familie immer wieder in die Dörfer fliehen muss, wie sein Vater einfach nach Amerika verschwindet und die Mutter mit den beiden Kindern über den Umweg Paris ihrem Mann folgt. Die abenteuerliche Flucht vor dem nunmehr kommunistischen Regime wird in ebenso kleinen Episoden erzählt, wie Simics Erfahrungen als Außenseiter in einer Pariser Schule. In Amerika schließlich lernt Simic seinen Vater mehr als Freund denn als Vaterfigur kennen und geht mit ihm auf Zechtouren. Simic findet erste Jobs und fängt an zu malen. Dann geschah es: "In der Schule zogen mich natürlich Schüler an, die sich für Kunst interessierten. Eines Tages gestanden zwei meiner Freunde, sie schrieben Gedichte. Ich bat sie, sie lesen zu dürfen. Ich war nicht beeindruckt, von dem, was ich las. Ich ging nach Hause und schrieb selber ein paar Gedichte, um ihnen zu zeigen, wie man das machen müsste." Natürlich ging dieser Versuch erst einmal in die Binsen. Doch von nun an beherrscht die Literatur, die Kunst und die Philosophie das Leben Simics und seine Erinnerungen. Die Militärzeit verbringt er wieder in Europa, und erneut erzählt Simic kleine, allzutypische Geschichten, beispielsweise von jenem Oberst, der amerikanisches Wasser einfliegen lässt, damit seine Jungs sich nicht am französischen Leitungswasser vergiften. Gelegentlich verliert Simic seine erzählerische Distanz und damit seine Leichtigkeit, um über politische Ideologien, den christlichen Glauben, Immanuel Kant und vieles andere zu philosophieren. Doch trotz allem ist Die Fliege in der Suppe mehr als nur eine Autobiografie, nämlich fast ein richtiger kleiner Roman eines Bonvivants, der nur das Dichten sehr ernst nimmt: "Ich saß auf einer Bank und las noch einmal meine Gedichte, strich die meisten Zeilen durch, versuchte hier und da, sie neu zu schreiben, immer noch wütend, immer noch niedergeschlagen und trotz allem grimmig entschlossen." --Matthias Kehle ROS9-1 ISBN: 9783446189560