Beschreibung:

457 S. : Ill. ; 23 cm. Fadengehefteter Originalpappband.

Bemerkung:

Namenseintrag, sonst sehr gutes Ex. - INHALT : Deralte Ingenieur -- Entwicklung eines Berufsstandes -- Die alte Elite und die neuen Machthaber -- Die Vernichtung der alten technischen Intelligenz -- Die Genese des neuen Ingenieurs -- Kindheit -- Am Wendepunkt -- Ausbildung -- Krisenmanager und Improvisationskünstler -- Verteilung der Kader -- In der Produktion -- "Amerika einholen und überholen" -- Versorgung und Vergnügen -- Privilegien für die Elite -- Kul'turnost' -- Wohnungskarrieren -- Terror -- Stachanovismus -- Sergo Ordzonikidze - Schutzpatron der Ingenieure -- Sündenböcke -- Schädlingsdiskurs -- Verfolgung und Verhaftung -- Nachwort -- Am Ende eines langen Jahrzehnts -- Resümee -- Anhang - Literatur. // Der Ingenieur war der neue Mensch schlechthin, der aus der Arbeiterschaft entsprungen war, im langen Kampf für die Revolution und die Etablierung der Sowjetmacht Bewußtsein erlangt und sich durch sein Studium die Welt des Wissens erobert hatte. Die Pravda schwärmte: "Die historische Rolle unserer sowjetischen Ingenieure ist einmalig. Alle wirklich technischen und wissenschaftlichen Probleme, die Epoche machen werden, entscheiden in Zukunft die Ingenieure unseres Landes, (...)." Derart wurde zu Beginn der forcierten Industrialisierung, die den nächsten revolutionären Schub für die gesellschaftliche Umstrukturierung markierte, das Ingenieursstudium zum meist propagierten Studienfach. Entsprechend der neuen Rolle des Ingenieurs wurden von den Studien-anwärtern nicht in erster Linie gute Schulleistungen, sondern die "richtige" Herkunft bzw. das "richtige" Bewußtsein verlangt: 1928 sollten 65 Prozent und 1929 sogar 70 Prozent aller Studienanfänger aus der Ar-beiterschaft stammen; Parteimitglieder wurden bevorzugt aufgenommen. Vydvizenie (Beförderung) wurde die Abordnung junger, kommunistischer Menschen aus der Arbeiterschaft zum Studium genannt. Als besondere Maßnahme konnten diejenigen, die bereits von Partei, Gewerkschaften oder von Regierungsinstitutionen geformt worden waren, als privilegierte Gruppe der Parteitausender iparttysjacniki) oder entsprechend Gewerkschaftstausender (proftysjacniki) zum Studium delegiert werden ... (S. 12) ISBN 3486566784