Beschreibung:

231 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt. ; 31 cm Pappe

Bemerkung:

Zustand: Pappeinband, sehr guter Zustand --- Inhalt: Richard Brademann ist der Architekt der Berliner S-Bahn: Unter diesem Begriff fasste die Deutsche Reichsbahn ab 1930 die Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen zusammen. Vorausgegangen war die Umstellung der Strecken von Dampfbetrieb auf elektrischen Betrieb: die sogenannte "Große Elektrisierung" der Jahre 1927-29. Sämtliche in diesem Zusammenhang errichteten Stromversorgungsbauten, Empfangsgebäude und Stellwerke entstanden nach Brademanns architektonischen Entwürfen. Auch in den dreißiger Jahren war er "Hausarchitekt" der Reichsbahndirektion Berlin. So sind mit seinem Namen die Hochbauten für die elektrifizierte Wannseebahn oder die unterirdischen S-Bahnhöfe Oranienburger Straße, Unter den Linden, Potsdamer Platz und Anhalter Bahnhof der neu angelegten Nord-Süd-Tunnelbahn zu verbinden. Brademanns Backsteinbauten verliehen dem Modernitätsschub Berlins ein markantes städtebauliches Gesicht und trugen entscheidend zu einem charakteristischen Erscheinungsbild der Berliner S-Bahn bei, die bis zum Zweiten Weltkrieg eines der weltweit modernsten Nahverkehrsysteme war. 1945 wurde Brademann wegen seiner NSDAP-Mitgliedschaft aus den Diensten der Deutschen Reichsbahn entlassen. In seinem Lebenslauf spiegeln sich die schwerwiegenden politischen Entwicklungen nach 1933 wider. Brademanns Name geriet in Vergessenheit, doch seine Bauten zeugen noch heute von dem hohen baukünstlerischen Anspruch des Architekten. PS20-1 ISBN: 9783933254368