Beschreibung:

204 S. ; gr. 8°; Orig.-Broschur,

Bemerkung:

Tadelloser Zustand, frisches Exemplar. Scheint ungelesen. // Wohl kaum ein Autor hat das Denken seiner Generation derart intensiv beeinflusst wie Moses Mendelssohn (1729-1786), der Freund Lessings und Zeitgenosse Friedrichs II. Zu Lebzeiten ein in alle europäischen Sprachen übersetzter und ob seiner stilistischen Brillanz gefeierter Autor und ein gesetzestreuer Jude, hat Mendelssohn gerade vor dem Hintergrund seines stets misstrauisch beäugten und nach 1769 offen angefeindeten Doppelidentität als Deutscher und Jude nicht nur im Rahmen traditioneller philosophischer Disziplinen gewirkt, sondern seine christliche wie jüdische Umwelt mit einer Reihe innovativer anthropologischer und gesellschaftstheoretischer Texte überrascht und herausgefordert. Nach der öffentlichen Aufforderung zur Konversion durch Johann Caspar Lavater, der sich Mendelssohn unter Verweis auf die Menschenrechte widersetzte, stehen seine philosophischen und kritischen Arbeiten prononciert im Dienst eines pluralistischen Kultur- und Gesellschaftsbildes, das bis heute auf seine Einlösung wartet.Der Sonderband versammelt Aufsätze, die das gewaltige Spektrum von Mendelssohns Denken vor dem Hintergrund der aktuellen literatur- und kulturwissenschaftlichen Forschung, der Philosophie, aber auch der Judaistik konturieren. Ihnen gemeinsam ist die Frage nach der Aktualität eines Denkens, das auf Kompromisse zielt und gerade darum nach dem Tod Mendelssohns und unter den Anzeichen politischer und philosophischer Radikalisierung marginalisiert wurde. Mitarbeiter des Bandes sind Cord-Friedrich Berghahn, Iwan-Michelangelo D`Aprile, Willi Goetschel, Till Kinzel, Thomas Martinec, David Martyn, Anne Pollok, Claus-Artur Scheier, Cem Sengül und Dirk Westerkamp. Er enthält außer Texten von Moses Mendelssohn selbst auch zeitgenössische Texte von Karl Philipp Moritz und Friedrich Nicolai über Mendelssohn. /lager 2 0070-73 ISBN: 9783869161099