Sachgebiete

Beschreibung:

IIII, CXXIIII - CLV S. Originalhardcover mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Randläsuren, ansonsten altersgemäß guter Zustand - Fraktur - Schon die vorchristliche jüdische Gemeinde hat die hier gebotenen zwölf Prophetenschriften zu einer literarischen Einheit zusammengefaßt: zum «Zwölfprophetenbuch». Dieses bildet aber mit den großen Prophetenbüchern Jesaja, Jeremia, Hesekiel - deren jedes im Umfang etwa dem Zwölfprophetenbuch entspricht - und Daniel ein größeres Ganzes: das Schriftzeugnis der in der Religionsgeschichte und Weltliteratur einzig dastehenden «klassischen Prophetie Israels». Darum durften dieser Ausgabe des Zwölfprophetenbuchs mit innerem Recht das Titelblatt «Die Propheten alle Deudsch» und Luthers auf das Ganze der Prophetie zielende «Vorrede auff die Propheten» vorangestellt werden. -- Das nun folgende Buch bezeugt das Wirken von zwölf Männern im Verlauf einer halbtausendjährigen Geschichte Israels und der Völker in seinem Umkreis. Diese Zwölf aber bezeugen nicht sich selbst. Was sie tun und sagen - willig oder widerstrebend, aus Einsicht oder im Nichtwissen um die letzten Gründe und Ziele das bezeugt den einen Gott, der als Bundesgott Israels und Herr der Welt durch sie wirken und reden will bis auf den heutigen Tag. -- So hat Luther die Propheten verstanden, als er ihr Wort ins Deutsche übertrug. In der letzten Gestalt, die er seiner Bibel geben konnte, reden «Die Propheten alle Deudsch», im Schelten wie im Trösten. Sie reden im letzten von Christus, wie Luther in seinen Vorreden nicht müde wird zu sagen. Luther kann sich nicht damit begnügen, Gestalt, Schicksal und Botschaft der Zwölf und der aus ihrer Verkündigung herausgewachsenen Schriften einfach bekannt zu machen: er muß ihr Wort in die gegenwärtige Stunde der christlichen Gemeinde übertragen. Die Holzschnitte aus der Werkstatt Cranachs verdeutlichen das. Hier treten die Propheten mitten unter die Menschen seiner Zeit; an sie ergeht das Wort des Herrn. -- 450 Jahre nach dem Thesenanschlag Luthers an der Schloßkirche zu Wittenberg erscheint das Zwölfprophetenbuch, «Gedruckt zu Wittembcrg, Durch Hans Lufft M.D.XLIII» neu in einer Faksimileausgabe nach einem Original aus dem Bibelmuseum der Württembergischen Bibelanstalt Stuttgart. Im Sinne Luthers will auch diese Neuausgabe über die Freude an der vollkommenen Buchgestalt hinausführen zum Fragen nach der Gegenwärtigkeit des prophetischen Worts in der heutigen Stunde.