Beschreibung:

(36) Seiten; Illustrationen (auch farbig); 29,5 cm; kart.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Einband etwas berieben und leicht nachgedunkeltText von Ernst Busche. - Vortitelblatt mit WIDMUNG (an Reinald Nohal) und SIGNIERT von Bernd Zimmer. Aus dem Vorbesitz von Reinald Nohal / Paris Bar. - Bernd Zimmer (* 6. November 1948 in Planegg bei München) ist ein deutscher Maler und ein Vertreter der Neuen Wilden. ... Mit Rainer Fetting, Helmut Middendorf, Salomé und anderen gründete Zimmer 1977 die Künstlerselbsthilfegalerie Galerie am Moritzplatz, die bis 1981 bestand. 1980 wurden Arbeiten dieser sogenannten Jungen Wilden im Berliner Haus am Waldsee unter dem Titel Heftige Malerei erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. 1981 war Bernd Zimmer in der Ausstellung Rundschau Deutschland vertreten. Ein Stipendium der Villa Massimo führte ihn 1982 nach Rom, wo er fast zwei Jahre lang lebte und arbeitete. 1984 übersiedelte er nach Polling und bezog im Klostergut Polling Wohnung und Atelier. 1991 richtete er sich in Monteventano in der Emilia-Romagna ein weiteres Atelier ein. 1993 erschien erstmals im Eigenverlag das Künstlermagazin PlantSÜDEN, das er zusammen mit Roland Hagenberg, Tokio, herausgibt. Seit 1993 bereiste Zimmer mehrfach die Sahara. In den unter diesem Eindruck stehenden Wüstenbildern trieb Zimmer die formale Reduktion häufig bis an die Grenze abstrakter Farbfeldmalerei. 1994 verlegte er sein Atelier in das oberbayrische Oberhausen. Im Sommer 1996 entstanden während eines Aufenthalts in Salerno, Kampanien, die ersten Skulpturen. Sein Interesse an Astronomie und Physik führten Bernd Zimmer 1998 zu seinen Cosmos-Bildern, die bis 2006 parallel zu anderen Bildzyklen entstanden und die in einem Bildband Cosmos: Bilder 1998-2006 zusammengefasst wurden. Die erste Übersicht seiner Holzschnitte werden 2001 in Museum Morsbroich, Leverkusen, gezeigt. Die Kunsthalle Mannheim zeigte 2006 die erste umfassende Ausstellung der Cosmos-Bilder. 2007 bezog Bernd Zimmer im brandenburgischen Warthe ein weiteres Atelier. Angeregt durch die Beobachtung der dortigen Seen entstanden die Reflexions-Bilder. ? (wiki) / Die farbigen Abbildungen : Kastanienblüten III, 1979 / Penzinger Kiesgrube, 1979; Kirschbaum, blühend, 1979 / Kuhschädel V, 1980 - und weitere (s/w)-Illustr. --- ... In der kleinen Gruppe der Moritzplatz-Künstler ist Bernd Zimmer heute so etwas wie ein Außenseiter. Malen die Freunde vornehmlich städtische Themen wie die U-Bahn-auch von Zimmer gibt es ein riesiges U-Bahn-Wandbild, die Mauer, Typen der Musik-Szene, Punker und sonstige außerhalb gesellschaftlicher Normen stehende Typen, so malt dieser seit etwa zwei Jahren den landschaftlichen Gegenpol: knallige Rapsfelder, blühende Kirschbäume, Kiesgruben, von der untergehenden Sonne theatralisch beleuchtet, die Berge, Gletscher, Adler mit Wildschütz, melancholische Kühe, Wasserfälle, Dorfkirchen in magischen Farben, Bayern im Bierzelt, eine große Flut. Thematisch ist es eine ganz auf das Ländlich-Natürliche gerichtete Malerei. Die große Leinwand wird flächig und mit meist breitem Pinsel angegangen, es dominiert die weit ausladende Form, dominieren Kompositionslinien, die die ganze Leinwand überziehen. Diese Linien haben oft eine eigentümliche Qualität, sie sind kraftvoll-spannungslos, haben gerade so viel Krümmung, daß sie nicht mehr als Geraden zu identifizieren sind, aber es fehlt ihnen das Federnde eines gespannten Bogens. Und wo Geraden fehlen, fehlen auch die Ecken und Kanten, alles ist etwas abgeflacht, abgeschwächt. Das gilt für die großen Felder-Bilder mit Raps und Löwenzahn oder auch für frühe Stilleben, in denen sich die Gegenstände ganz beiläufig in einem Raum zusammenfinden. Wenn dazu milchige, matte Farben kommen, scheint Zimmer unseren Erwartungen an ein schönes, ausgewogenes Bild entgegenzutreten - und vielleicht liegt es gerade am Konterkarieren unserer Erwartungen, daß die Bilder schließlich doch so spannungsvoll sind und so viel Kraft entwickeln; und es liegt gewiß auch am dynamisch-rhythmischen Bildaufbau sowie an den konträr zusammengesetzten Farben. ? (Ernst Busche)