Beschreibung:

Ca. 2000 S.; 21 cm. Originalleinenbände OHNE Schutzumschlag

Bemerkung:

Sehr gute Exemplare; textsauber. - 8 BÄNDE. - Jean Gebser (* 20. August 1905 in Posen als Hans Karl Rudolf Hermann Gebser; ? 14. Mai 1973 in Wabern bei Bern) war ein deutsch-schweizerischer Philosoph, Schriftsteller und Übersetzer. Er gilt als einer der ersten kulturwissenschaftlich orientierten Bewusstseinsforscher, die ein Strukturmodell der Bewusstseinsgeschichte des Menschen etabliert haben. Gebser wird heute meist assoziiert mit der Bewusstseinsgeschichte, welcher der erste Band von Ursprung und Gegenwart (mit dem Titel Die Fundamente der aperspektivischen Welt. Beitrag zu einer Geschichte der Bewusstwerdung) gewidmet ist. Gebsers Methode ist die kulturphänomenologische Betrachtung der Relikte vergangener Zeiten (Bilder, Statuen, Schriftstücke) und die Untersuchung der Worte und ihrer Wurzeln (Etymologie). Er ist der Meinung, dass sich vier Bewusstseinsstrukturen nachweisen lassen, die den heutigen europäischen Menschen konstituieren und die in seiner Kulturgeschichte aufeinanderfolgend in Erscheinung traten. Er nennt diese Bewusstseinsstrukturen die archaische, die magische, die mythische und die mentale. In unserer Zeit ereignet sich seiner Meinung nach der "Durchbruch einer neuen, integralen Bewusstseinsstufe, deren Grundthema die Überwindung (Entprojizierung) des nur mentalen (linearen) Verhaftetseins an Raum und Zeit durch die Konkretion der Zeit (als zeitfrei erfahrbare Qualität ganzheitlich realisierter Gegenwart) ist". Die Bewusstseinsstrukturen werden gelegentlich als "Bewusstseinsphasen" bezeichnet. Dies kann den Eindruck erwecken, als seien die Bewusstseinsstrukturen aufeinander gefolgt, indem eine Struktur die andere ablöste. Doch jede Struktur bleibt wirksam, auch nachdem eine neue Struktur aus ihr "herausmutiert" ist. Deshalb spricht Gebser von Bewusstseinsstrukturen, und nicht von "Phasen". Auch den räumlichen Ausdruck "Bewusstseinsebenen" meidet er, denn die Bewusstseinsstrukturen sind "nicht bloße Raumgefüge", sondern können "vor allem auch Gefüge raumzeitlicher, ja selbst raumzeitfreier Art" sein. Ferner ist Gebser der Meinung, dass das Bewusstsein sich nicht kontinuierlich "entwickelt" hat, sondern dass sprunghafte, diskontinuierliche Wandlungen der Strukturen geschahen: sobald eine Struktur "defizient" wird, sobald sie also erschöpft ist und sich destruktiv auszuwirken beginnt, gelangt eine andere Bewusstseinstruktur zum Durchbruch, die keine kontinuierliche Weiterführung der alten Bewusstseinsstruktur, sondern etwas vollkommen Neues ist. Den sprunghaften, diskontinuierlichen Charakter der Bewusstseinswandlung bringt Gebser zum Ausdruck, indem er von "Bewusstseinsmutationen" spricht. // INHALT (Auszug) : Abendländische Wandlung -- Allgemeines -- Voraussetzungen. -- Vom Werden der Wissenschaft (Das Jahr v.Chr.).. -- Das Jahr 0. -- Das Jahr 0. -- Die Physik -- Einstein (Vierte Dimension, Relativität und Gegensatz).. -- Planck (Die Quantentheorie). -- De Broglie (Die Wellenmechanik). -- Zwischenbetrachtung (Die Begriffsentartung). -- Heisenberg (Unbestimmtheitsrelation) und Bohr (Atom und Planet). -- De Sitter (Der "neue" Himmel). -- Rutherford (Atomaufbau und Atomspaltung). -- Heß und Millikan (Die kosmischen Strahlen). -- Kolisko (Planetenwirkungen). -- Rhine (Die Telepathie). -- Carrel (Grenzgebiete der Telepathie). -- Eine Zwischenbilanz. -- Die Biologie -- De Vries (Die Mutationstheorie). -- Böse (Die Pflanzenschrift). -- Blick auf die "vitalistische" Biologie. -- Fehlauswirkungen der Biologie. -- Friedmann (Die Gestalttheorie). -- Haidane (Die Überwindung des Vitalismus). -- Zwischenbetrachtung (Das Wertungsproblem). -- Kayser (Die Harmonik). -- Zweite Zwischenbilanz. -- Die Psychologie -- Die zwei Richtungen der Psychologie. -- Freud (Die Psychoanalyse). -- Adler (Die Individualpsychologie) -- Als Europäer in Asien. -- Weshalb man nach Asien reisen kann - Läßt Asien sich verstehen? - Ist Asien eine Einheit? - Wir sind nicht "weiter" als Asien - Asien ist die Ergänzung Europas -- Zeit zählt in Asien nicht. -- Vom indischen Arbeiter - Kein Gestern, kein Morgen -Eine andalusische Parallele - Der Gepäckträger von Nagoya - "Plane Dein Leben" - Die Taxis von Tokio - Ein Halt in Ch'ang-sha -- Das Wir ohne Ich. -- Die späte Porzellansendung - Ein Aspekt des heutigen China - Der Sprung in den Vulkan - Ein Gespräch in Lahore - Der japanische Brudermann -- Das belanglose Leben. -- Der vereinbarte Tod - Vegetative Akzente - Am heiligen Strom - Bu yao-djin - Die Reisesserin in Peking - Das große Erzittern -- Nur das Schicksal ist wichtig. -- Sceur Therese - Die Seelen wandern - Eine japanische Bäuerin und die Kwannon - Opferpferde und Dämonenkönig - Astrologie und Orakel -- Unvergangene Vergangenheit. -- Der Händler von Hongkong - Unverlorene Fähigkeiten -Wunder, die keine Wunder sind - Matriarchale Reste -Beim Dalai-Lama - Bei einem Zen-Meister - Übersehene Gleichzeitigkeiten - Ein nötiger Verzicht -- Verzeichnis der Gedichte. -- GEDICHTE. -- Bibliographische Anmerkungen zu den Gedichten. -- AUSSAGEN: EIN MERK- UND SPIEGELBUCH DES HINTERGRUNDES -- Notizen und Tagebuchaufzeichnungen -- 1922-1923 (Berlin). -- 1929-1930 (Florenz). -- 1931-1938 (Spanien und Frankreich). -- 1939-1940 (Lausanne und Saanen). -- 1941-1944 (Tessin). -- 1949-1961 (Burgdorf und Bern). -- 1962-1973 (Bern). -- DIE SCHLAFENDEN JAHRE. -- DAS TRAUMBUCH. -- ANHANG -- Nachdenken von Gedichten Jean Gebsers von Peter -- Streiff. -- Nachwort des Herausgebers. -- Nachwort zur Gesamtausgabe. -- Der Dank des Novalis Verlages. -- Chronologie. -- Bibliographie. -- Der Einbruch der Zeit. -- Die Bewußtwerdung der Zeitfreiheit. -- Die verschiedenen Zeitformen - Die Komplexität der "Zeit" - Die Zeit eine akategoriale "Größe"; System und Systase - Die Umwertung des Zeitbegriffs zu Beginn unseres Jahrhunderts - Die Zeitangst als Symptom unserer Epoche - Die Zeitfreiheit -- Die Bewußtwerdung des Ganzen. -- Die nur räumliche Wirklichkeit - Die entscheidende Rolle Europas - Drei Beispiele - Voraussetzungen für die Bewußtwerdung des Ganzen -- Die neue Mutation. -- Das Klima der neuen Mutation. -- Mutationszeiten sind Zeiten der Störung - Die Zukunft uns und in der Welt - Der anthropozentrische Irrglaube - Präsenz und Wirkung -- Das Thema der neuen Mutation. --. kam es zur Erfindung der Maschine? - Die Konsolidierung des Raumbewußtseins ermöglicht die neue Mutation - Die Zeit als Intensität - Züchter- und Werkzeugkulturen - Verlust an Natur und Kultur - Die "Zeit", das Thema der neuen Mutation -- Die neue Aussageform. -- Hufelands "neue Kraft des Geistes" - Die Manifestations nen der Zeit; Zeitliches ist räumlich nicht fixierbar -Philosophen! und Eteologem; Systase und Synairese -- Vom Wesen des Schöpferischen. -- Das Schöpferische als Urphänomen. -- Die unzulängliche psychologische Erklärung - Die Aussagen des "Buches der Wandlungen" - "Die Urtiefen des Teltgeschehens" -- Wesen und Wandel des Dichterischen. -- Die Bedeutung der "Muse" - Die Muse, die Muße und iis Müssen - Die Muse als Quellgottheit, Lebensmacht und schöpferische Kraft - Die Sirene // (u.v.v.a.m.)