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Beschreibung:
ARCADIA ART Franz Xaver Gräßel [Grässel] (1861 Oberasbach/Baden - 1948 Emmering). Im Durlacher Wald. 1881. Bleistiftzeichnung, weiß gehöht, auf graugrünem Papier. 33 x 41,7 cm. Eigenhändig signiert, datiert und ortsbezeichnet "Franz Gräßel. Durlach, 12. April 1881". zum Werk Die Zeichnung präsentiert eine Waldansicht, die - wie in einer Zuspitzung des visuellen Aufmerksamkeitsfokus - an den Rändern diffus bleibt und auch keinen Betrachterstandort im Bild zulässt. Dadurch wirkt die Szenerie erscheinungshaft, gewinnt durch die Festigkeit der massiven, aus Bruchsteinen zusammenfügten Bogenbrücke aber zugleich an realer Substanz. Als Hauptmotiv des Bildes fungiert die wie ein archaisches Relikt mit der Natur verschmolzene Brücke zugleich als Blickführung, die die Aufmerksamkeit auf das weiß gehöhte Wasser des Bachlaufs und die ihn umgebende Vegetation lenkt. Die dort erfolgende Diffusion der Wahrnehmung führt den Blick aber wieder zur Brücke und damit zur All-Ansicht zurück, so dass ein beständer Wechsel von Diffusion und Konkretion initiiert wird, in welchem die spezifische, die Szenerie verlebendigende Spannung des Bildes gründet. Die Materialisation und Dematerialisation erfolgt aber nicht allein mit dem im Bild umherschweifenden Blick, sie ist zugleich an die Annährung und Entfernung des Betrachters vom Bild gekoppelt, das gerade in der nahsichtigen Betrachtung seine Detailfülle verliert, die sich mit zunehmendem Abstand wieder rekonfiguriert. In Gräßels Karlsruher Studienzeit fallend, reflektiert der Künstler hier über die Entstehung der Bildgegenständlichkeit. Dabei ist die Natur allerdings mehr als ein bloßer motivischer Anlass. Gerade durch die vom gewählten grünen Papier unterstützte Darstellungsweise kommt die genuine Verbundenheit von Kultur und Natur sinnbildlich zum Ausdruck. Die Zeichnung ist ein eindrucksvolles Zeugnis, mit welch souveräner Sprezzatura Gräßel gekonnt die abstraktesten Striche setzt, die sich zur Bildmitte hin zusehends motivisch zusammenschließen. Dass Gräßel diesem Werk mehr als den Charakter einer bloßen Skizze beigemessen hat, belegen die Signatur und die taggenaue Datierung. Auswahl öffentlicher Sammlungen, die Werke von Franz Gräßel besitzen: Alte Nationalgalerie Berlin, Art Gallery Glaskow, Augustiner-Museum Freiburg i. Br., Neue Pinakothek München, Städtische Galerie München. Auswahlbibliographie Karl Trautmann: Professor Franz Gra?ßel (genannt "Enten-Gra?ßel") zum Gedenken. In: Amperland 10 (1974), S. 531-563. Heidi C. Ebertshäuser: Malerei im 19. Jahrhundert. Münchner Schule. Gesamtdarstellung und Künsterlexikon, München 1979. Horst Ludwig: Münchner Maler im 19. Jahrhundert. Bd. 2: Gebhardt - Küstner, München 1982. Walter G. Well: Maler im Fürstenfeldbrucker Land. Ein Erinnerungsbuch, München 1988. Hans H. Hofstätter (Hg.): Kunst und Künstler in Baden, Stuttgart 1995. Dirk Hoogen (Hg.): Maler in Bruck. Ein Katalog zur Sammlung der Sparkasse Fürstenfeldbruck anläßlich der Ausstellung zum 50. Todestag von Franz Gräßel, Fürstenfeldbruck 1998. Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Neue Pinakothek (Hg.): Deutsche Künstler von Marées bis Slevogt, Bd. 1, München 2003. Margret Zimmermann (Hg.).: Gemälde des 19.und 20. Jahrhunderts - Augustiner Museum Freiburg, Freiburg im Breisgau 2004.