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Beschreibung:
Ca. 70 Seiten; Illustrationen; 24 cm; fadengeh. Orig.-Pappband m. Umschlag.
Bemerkung:
Gutes Exemplar; unaufgeschnitten. - Nr 39 / 300 Ex.; SIGNIERT von Cees Nooteboom und von Miguel Ybanez. - Deutsch / Niederländisch. - Der niederländische Dichter Cees Nooteboom ist, wie es der Titel des vorliegenden Bandes gleich zweifach bezeugt, ein Augenmensch; Maler und Fotographen gehörten seit eh und je zu seinen Verbündeten. Immer wieder finden sich in seinem Werk Gedichte, die sich auf Gemälde und Fotos beziehen. Woher diese Verbrüderung mit den bildenden Künstlern? Die Antwort ergibt sich aus einer gemeinsamen Haltung dem Phänomen Zeit gegenüber. Bilder bringen die Zeit, die Feindin alles Bleibenden, zum Stillstand. Das war von Anfang an das Anliegen der Nooteboomschen Lyrik. Zu den Malern, mit deren Bildern Nooteboom sich auseinandergesetzt hat, gehört der 1946 in Madrid geborene Miguel Ybanez. Dieser meditative, schaffensfreudige Künstler war, nach einem abgebrochenen Architekturstudium, zur Malerei hinübergewechselt und lebt seit einigen Jahren in der kleinen holländischen Festungsstadt Acquoy. Von der künstlerischen Begegnung mit Ybanez zeugen die vorliegenden siebenundzwanzig Gedichte, die unter dem Titel Het gezicht van het oog erstmals 1989 in einer limitierten bibliophilen Ausgabe mit Farbreproduktionen von Ybanez erschienen sind. Sie bilden auch das Herzstück eines weiteren Gedichtbands, der noch im selben Jahr herauskam, ebenfalls unter dem Titel Het gezicht van het oog. Es besteht eine tiefe geistige Verwandtschaft zwischen beiden Künstlern. Ausstellungskataloge, in denen von Ybanez die Rede ist, lesen sich oftmals wie Beschreibungen von Nootebooms Gedichten. Ybanez' Werk, heißt es, sei exemplarisch für das Spannungsfeld zwischen Konstruktion und Dekonstruktion, zwischen Geschlossenheit und Offenheit. Eine solche Charakteristik trifft auch auf die Lyrik Nootebooms zu und erinnert an den Gedichtband Open als een schelp, dicht als een steen ("Offen wie eine Muschel, geschlossen wie ein Stein"). Und über die zugleich relativierende und aggressive Ironie des spanischen Malers liest man an anderer Stelle, sie sei eine tödliche Waffe, "treffsicher wie der Degen in der Hand des Stierkämpfers". Ybanez sei jemand, der angreife, um sich, koste es was es wolle, gegen seine Angst zu verteidigen. Einer gleichen Haltung entstammt ein wesentlicher Teil von Nootebooms Lyrik. ? (Nachwort zu "Das Gesicht des Auges") // INHALT / Kapitel : I. Der Betrug des Sehens; II. Was es zu sehen gab; III. Das innere Auge; IV. Die Litanei des Auges; V. Die Gesichte des Auges; Andere; Erleuchtung; Aufzug; Cauda / u.a. - ... Seine Stimme lief ihm nach / wie ein Haustier, / mit Echos / von früheren Chören, / da wurde ein Fest gefeiert, / das Bacchanal des Sehens. / Er malte Mantras, / chinesische Hymnen und Psalmen, / Antiphone, Gedanken / und Analogien, Gesänge, / Refrains, er summte / leise, ohne die Schritte / zu zählen, ein Lied / im Dienste / des Auges. ? (u.v.a.) ISBN 3926608692