Beschreibung:

(sowie:) Zusätze zu seinem Teutschen Staats-Recht (und:) Haupt-Register über die fünfzig Theile des Moserischen Teutschen Staats-Rechts, und die zwey Theile Zusätze darzu.. 8vo. Zusammen ca. 29.000 S. Zeitgenössische Lederbände auf 4 Bünden geheftet mit geprägten Rückenschildern. 50 Bde. (in 25 gebunden) sowie 1 Bd. Zusätze (2 Tle.) und das Haupt-Register.

Bemerkung:

Vollständige Ausgabe des monumentalen Werks, mit dem Moser (1701-1785) als erster überhaupt eine vollständige Darstellung des geltenden positiven Reichsstaatsrechts verfasste. Er gilt damit als Begründer des deutschen Staatsrechts, wenngleich er die naturrechtlich-deduktive Methode, wie sie von Christian Thomasius (1655-1728) und Christian Wolff (1679-1754) vertreten wurde, ablehnte und stattdessen geltendes Recht (Gesetze, Gerichtsentscheidungen, Archivalien, Praxis der Kanzleien) sammelte und systematisierte. Er trat hierbei auch politisch für die althergebrachte Reichsverfassung und damit für die Rechte ein, die sie einzelnen Rechtsträgern gegen obrigkeitliche - absolutistische - Ansprüche gewährte, wie seine Tätigkeiten als "Landschaftskonsulent" (juristischer Berater der württembergischen Landstände, seit 1751) zeigen. Er geriet in Konflikt mit dem absolutistischen Regierungsstil Herzog Carl Eugens von Württemberg - konkret in der Frage der Aushebung von Truppen während des Siebenjährigen Krieges ohne Zustimmung der Landstände, die nach der Reichsverfassung erforderlich gewesen wäre - was ihm im Juli 1759 die Verhaftung und - ohne gerichtliches Verfahren - Einzelhaft auf der Festung Hohentwiel einbrachte. Er verbrachte dort 5 Jahre, bis er im Jahre 1764 aufgrund einer Klage der Landstände und eines Beschlusses des Reichshofrates, nach Fürsprache des Kaisers und Preußens, endlich wieder frei kam. Obwohl man ihm während der Festungshaft Schreibmaterial verweigerte, ist Moser mit mehreren hundert Büchern juristischen Inhalts der "schreibend produktivste Jurist deutscher Sprache".

Erhaltungszustand:

(Ebde. mit einem klaren Schutzlack überzogen, der etw. absplittert, Papier schön frisch).