Preis:
25.00 EUR (kostenfreier Versand)
Preis inkl. Versand:
25.00 EUR
Alle Preisangaben inkl. USt
Verkauf durch:
Fundus-Online GbR
Daniel Borkert/Gilbert Schwarz/Urban Zerfaß
Kurfürstenstr. 14
10785 Berlin
DE
Zahlungsarten:
Rückgabemöglichkeit:
Ja (Weitere Details)
Versand:
Büchersendung / 1 Buch / book
Lieferzeit:
1 - 3 Werktage
Beschreibung:
247 S., Paperback.
Bemerkung:
Guter Zustand. -- In der kritischen Spannung zwischen den Polen Hegelisch-spekulativer und Kierkegaardisch-subjektiver Philosophie obwaltet eine eigentümliche "Wechselseitigkeit. Beide nehmen Belzug aufeinander, explicit der Jüngere, implicit der Ältere, und jeder verfehlt doppelsinnig den andern. Die Beziehung des jüngeren auf den Älteren zieht aus dem Vorteil Nutzen, den Älteren verstummt und zur Antikritik nicht mehr fähig zu sehen. Die Beziehung des Älteren auf den Jüngeren, die kritische Antizipation, die Kierkegaard spekulativ bereits traf, ist von dem Nachteil bestimmt, historisch zu sein. Und doch vermag der Ältere gegen alles Geräusch sich zu behaupten, womit der Jüngere modernistisch von der "Wahrheit ablenkt - vermag die Existenz des Jüngeren wider das versöhnte Absolute des Alteren zu zeugen, das als fortbestehendes Unversöhntes sich ts kraß offenbart. -- Die Wahrheit tritt nachhegelisch in eine andere Konstellation. Aber sie auszudrücken kann nicht von Hegel dispensieren. Gerade die isolierte Existenz bleibt vielfältig mit dem "Absoluten": der Totalität des realen wie des reflexiven Prozesses - mit jener Idee des Ganzen verschlungen, die Kierkegaard phobisch, verächtlich in den ausschließenden Gegensatz von Existenz bannt. Wahrhaft bannt: die Verhältnisse, unter denen der Jüngere existiert, nehmen zusehends das Mythische, Undurchsichtige totaler Entfremdung an, und was dem Älteren teils noch in vorbürgerlicher, teils schon in defensiv-bürgerlicher Rationalität zu überschauen, allseitig zu durchdringen gelang, muß dem Jüngeren im Zustand beginnenden Zerfalls der Rationalität irrationalistisch zur falschen Unmittelbarkeit von Existenz und Subjektivität geraten, die objektive Vernunft, universellen Sinn nicht mehr zu erblicken vermag. -- Damit ist auf die verwickelte Position der Kierkegaardschen Philosophie gedeutet, welche die Untersuchung im einzelnen zu bestimmen strebt. Hegel soll gegen Kierkegaard verteidigt, dessen transzendente Kritik abgewiesen werden - Kierkegaard gegen Hegel, da wo er den Anspruch auf Wahrheit als absolut gesetzte mit der Gewalt der freilich gegen sich selbst verblendeten Dialektik kritisiert, die über Hegel hinaustreibt. Die Schwierigkeit, vor der die Untersuchung dabei sich sieht, mag an dem Bewußtsein des Mannes sich illustrieren, der einem Prozeß beiwohnt und schwankt, ob er mit dem Anwalt des Allgemeinen sich gegen den Angeklagten, oder mit dem Anwalt des Einzelnen, seinem Advokaten, sich für ihn einnehmen lassen soll: weil ihm beider Rechte tragisch gleich begründet scheinen. Daß das meiste der Literatur, die diesen Prozeß, die das Verhältnis der Kierkegaardschen zur Hegelschen Philosophie verhandelt, den Gegenstand so auffaßt, als wäre Hegel allein der Beklagte, Kierkegaard allein der Kläger - wo doch jeder beides zugleich ist; und daß sie zumeist dem Urteil des Klägers beistimmt, mit Kierkegaard einseitig das Verdikt über Hegel sprichtr, scheint Grund genug, den Gegenstand aufs neue zu verhandeln. Dabei verspricht sich die Untersuchung, den Angeklagten nicht sowohl aus Parteilichkeit freisprechen als vielmehr sein eigenes Recht geltend machen und, wo nicht alle Punkte der Anklage zerstreuen, doch das Krasseste, Ungerechteste daran zurückweisen zu können. Damit steht sie nicht etwa allein. Lassen schon einige unter den Schriften, die von dem Gegenstand ausdrücklich handeln, Kierkegaard und Hegel Gerechtigkeit widerfahren, so findet sich in manchen von denen, die Kierkegaard allein gewidmet sind, Unübertreffliches auch über sein Verhältnis zu Hegel. Wenn diese Untersuchung dem etwas hinzufügen kann, mag sie nicht umsonst geschrieben sein. (Vorbemerkungen)