Beschreibung:

230 S. ; 8°, mit Schutzumschlag Lw., gebundene Ausgabe, Leinen, Seiten alters- und papierbedingt gebräunt, sonst guter Zustand

Bemerkung:

Karl Hofer gehört zu den Einzelgängern unter der Malern des 20. Jahrhunderts: er gehörte keiner "Richtung", keinen "ismus" an, hat auch keine neue Richtung begründet. Sein Weg war schwierig: 1878 schon als Halbwaise geboren, bei Tanten aufgewachsen, dann Waisenhaus, kaufmännische Lehre, Tätigkeit als "Gehilfe". Wechsel zur Kunst, aber noch ziel- und haltlos. Dann 1902 das, was für viele Künstler das wichtigste ist: Bekanntschaft mit einer sehr reichen Familie, die ihn fördert und äußerst großzügig unterstützt (denn Kunst kommt nicht nur von Können, sondern auch von Gunst, und Gunst ist oft mit Geld verbunden). Aufenthalte in Rom, Paris, Reisen nach Norwegen, USA, lange Aufenthalte in Indien etc. Während dem ersten Weltkrieg in Frankreich interniert. Nach dem Krieg Berufung an die Kunsthochschule Berlin-Charlottenburg. Vorstand der Berliner Sezession etc. Von den Nazis als "entartet" gebrandmarkt, Arbeitsverbot. Verlust des Ateliers bei einem Großangriff 1943 mit allen Werken und Unterlagen. Nach dem Krieg Berufung zum Direktor der Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg. Hitzige Debatten und Streiteeien um abstrakte Kunst. Gestorben 1955. Seine Bilder (oft melancholische Mädchen) strahlen eine nachdenkliche Ruhe aus, es wird nicht gelacht, die großen Bewegungen kommen nicht vor. Interessant war es, seine Erinnerungen zu lesen: ein interessanter Lebenslauf mit einem sehr wachen und neugierigen Intellekt geschildert. KL Hofer +++++ 30 Jahre Antiquariat Christmann in Wiesbaden +++++ Wir liefern außer nach Deutschland, nur noch nach Schweiz / Holland / Belgien / Italien / GB / USA / +++ We now only deliver to Switzerland / Holland and Belgium / Italy / GB / USA +++ Keine Lieferung nach Österreich ++++