Beschreibung:

12°. 13,5 x 8 cm. IV Seiten, [2] Blatt, 348 Seiten. Lederband etwas späterer Zeit auf 4 Bünden mit Kopfgoldschnitt und blindgeprägtem Deckeltitel sowie rauem Außen- und Fußschnitt.

Bemerkung:

Erste, vollständige Ausgabe. Arlt, Friedrich von Spee's Trutznachtigall, Seite 162. Dichterisches Hauptwerk des bedeutendsten, katholischen Barockdichters Friedrich von Spee, arrangiert aus 52 Gedichten. Diese wurden zum Teil vom Herausgeber Peter Ludwig Willmes selbst bearbeitet. Hinsichtlich der übrigen Gedichte entschied dieser sich jedoch für die Bearbeitungen durch Friedrich Schlegel, welche so "meisterhaft [seien], dass [er] keine schönere Bearbeitung wagen durfte", wie er im Vorwort zur vorliegenden Publikation betont. Jene 14 Gedichte waren im "Poetischen Tagebuch für 1806" bereits erschienen und finden sich hier sämtlich wieder. Gelegentlich mit dem Vorwurf konfrontiert, zu viele sprachliche "Archaismen" in der Bearbeitung unangerührt gelassen zu haben (vgl. Arlt ebd.), äußert Willmes sich wiederum im Vorwort dahingehend aus anderem Fokus heraus, die diesen Umstand zu einer unbedingten Stärke dieser ersten, vollständigen Ausgabe der Trutznachtigall wendet: "Man verzeihe, wenn sich hier und da noch einige veraltete Ausdrücke und Sprachhärten vorfinden; man bedenke, dass Spée ein Zeitgenosse von Opitz, Flemming und Weckhrlin [recte: Weckherlin] war, dass sein frommes Gemüth und seine reiche Phantasie einen schweren Kampf mit der Sprache bestand; ich habe nur da die Original-Ausdrücke verändert, wo es mir durchaus nothwendig schien.". Einband vorwiegend an den Kanten etwas berieben, Rücken an den Kapitalen mit kleinen Fehlstellen sowie vorderes Außengelenk etwa bis zur Mitte eingerissen, Seiten durchweg leicht bis stellenweise mäßig stockfleckig sowie zu Beginn und gegen Ende gebräunt, einzelne Stege etwas wasserrandig (ohne Textberührung und lediglich auf den letzten Seiten deutlich augenscheinlich), vereinzelt im Falz minimal gelockert sowie vor der letzten Seite im Falz mit Gewebeband verstärkt. Im Ganzen dennoch gutes Exemplar.