Beschreibung:

173 S. kart.

Bemerkung:

altersgemäß sehr guter Zustand - Die französische Lyrik des frühen 17. Jahrhunderts galt lange Zeit hindurch als eine Dichtung des unpoetischen, leeren Schwulstes oder - um Lansons berühmt-berüchtigte Formulierung aufzugreifen - der ?attardés et égarés?. Die Kritik schenkte allenfalls Malherbe Beachtung - und auch in ihm sah sie weniger den Dichter als das historische Idol, den Reformer. Erst im 20. Jahrhundert - nicht zuletzt bedingt durch die Erschließung des literarischen Barock- bzw. Manierismusbegriffs - entwickelte die Kritik ein literarästhetisch und - historisch angemesseneres Verständnis für die lyrische Periode zwischen 1590 und 1630. Der Prozeß kritischer Revision ist noch nicht abgeschlossen; das wachsende Interesse der Kritik am ?poetischen Vakuum? des 17. Jahrhunderts bezeugt längst nicht mehr ein bloßes Profilierungsbedürfnis, sondern den Reichtum einer lyrischen Epoche, die noch nicht alle ihre Geheimnisse preisgegeben hat. -- Wie aber kam es zu dem Mythos vom ?poetischen Vakuum?? Die Mißachtung der Lyrik des 17. Jahrhunderts kann sicherlich nicht ausschließlich auf den persönlichen Geschmack der Kritiker, auf den Wandel literarischer Wertvorstellungen oder gar auf pures Unverständnis zurückgeführt werden. Das ?Urteil der Nachwelt? folgte über einen erstaunlich langen Zeitraum dem Urteil Boileaus: seinem Einfluß auf die Rezeption der Lyrik des frühen 17. Jahrhunderts wollen wir in dieser Studie nachgehen. ISBN 9783878088844