Beschreibung:

Ersten Einigen Christlichen Religion, allen Liebhabern der Historischen Wahrheit, und sonderlich der Antiquität, als in einer nützlichen Kirchen-Historie, Treulich und unpartheyisch entworffen, Worden, Worinnen zugleich des Hn. William Cave Erstes Christenthum Nach Nothdurfft erläutert wird. 2 Teile [in 1 Band, komplett].. 4°. 35 x 23 cm. [8] Blatt, 48 Seiten, [4] Blatt, 482 [recte 480] Seiten, Spalten 483-490, Seiten 491-558; [2] Blatt, 464 Seiten, [12] Blatt. Halblederband der Zeit mit schwarzgeprägtem Rückentitel und Deckelbezug in Kammmarmorpapier.

Bemerkung:

2. Auflage. Seeberger, Gottfried Arnold, 57, 6. Dünnhaupt I, 319, 6.2. Strieder I, 150. Mit allegorischem Kupfertitelblatt und Haupttitelblatt in Rot und Schwarz gedruckt. Zweispaltiger Druck mit einigen Holzschnittvignetten und -initialen. "[...S]chon als Dreiundzwanzigjähriger geriet er 1689 in Dresden unter den Einfluß Philipp Jacob Speners, des Begründers des Pietismus. Zum neuen, verinnerlichten Christentum bekehrt, wandte er sich als Hauslehrer nach Quedlinburg, wo er Zugang zu den Kreisen der radikalsten Verfechter des neuen Gedankenguts fand. Seine hier entstandenen Veröffentlichungen beschäftigen sich fast ausschließlich mit dem Geist des Frühchristentums. Die Ergebnisse seiner historischen Forschungen führten 1697 zur Berufung als Professor für Universalgeschichte nach Gießen, einem Amt, dem er schon nach einem Jahre aus Abscheu vor dem weltlichen akademischen Treiben den Rücken kehrte. [...] Anfänglich radikal auf den Spuren der Urchristen fußend, auch die Lehren der Mystiker Jacob Böhme, Johann Scheffler und Valentin Weigel mit einbeziehend, wandelte Arnold im späteren Lebensalter seine Anschauungen und wurde so zum gemilderten Wegbereiter des toleranten, empfindsamen Christentums der Aufklärungszeit, dessen Einfluß noch bis in die Goethezeit spürbar bleibt." (Dünnhaupt I, Seite 314). Einband stark beschabt und an Ecken und Kanten bestoßen, Rücken etwas rissig sowie am oberen Kapital mit Einriss (ca. 5 cm), Seiten durchweg gebräunt, jedoch abgesehen von den Vorsätzen kaum stockfleckig, die letzten Blatt mit kleinerem Wasserrand (nur an einer Stelle mit minimaler Textberührung), Vorsätze etwas knickspurig sowie partiell mit Fehlstellen, Name von alter Hand in Tinte auf fliegendem Blatt, springende Paginierung im ersten Teil von 392 auf 395 sowie gelegentlich von Seiten- auf Spaltenpaginierung (Text jedoch fortlaufend und vollständig). Insgesamt noch gutes Exemplar.