Beschreibung:

353 Ss., 7 Bll. 8°. Dunkelblaue Pp. mit goldgeprägt. Rückentitel auf schwarzem Grund u. illustr. Umschl.

Bemerkung:

"Die Gerichtsreportagen, die Gabriele Tergit (1894-1982) ab 1924 für den Berliner 'Börsen-Courier,' ab 1925 für das 'Berliner Tageblatt' und ab 1929 auch für die 'Weltbühne' in der ihr eigenen literarischen Sprache schrieb, bilden das Herzstück ihrer journalistischen Arbeit. Tergit verstand den Gerichtssaal als Bühne, auf der sich bei jeder Verhandlung ein neues Stück abspielte. Dabei interessierte sie vorrangig der sonderbare Einzelfall, der interessante, merkwürdige, tragische Charakter des Tatbestands und der Angeklagten. Und doch beobachtete sie in jedem Fall, der bei Gericht verhandelt wurde, stets das Ringen der gesellschaftlichen Kräfte im Hintergrund, die soziale Misere, die die Menschen erst zu verbrecherischen Taten treibt. Kein historischer Bericht, keine Chronik zeigen die Weimarer Republik und die Zwischenkriegszeit klarer, hellsichtiger und vielschichtiger als Tergits journalistische Arbeiten, aus denen Nicole Henneberg (geb. 1955 in Hof), Herausgeberin der bisherigen Neuausgaben von Tergits Werk bei Schöffling & Co., eine repräsentative Auswahl getroffen hat." (Verlag). Die erste Auflage erschien 2020. - Umschlaggestaltung unter Verwendung einer Zeichnung von Jeanne Mammen.