Beschreibung:

2 Bll., 976 Ss., 2 Bll. 8°. Dunkelblaue Pp. mit Rückentitel auf rotem Grund u. illustr. Umschl.

Bemerkung:

= Wieland. Studienausgabe in Einzelbänden. Kritische Ausgabe. Hrsg. von Hans-Peter Nowitzki u. Jan Philipp Reemtsma. - Romanfragment von Christoph Martin Wieland (1733-1813), zuerst erschienen 1801-1802. "Wieland selber hielt 'Aristipp' für sein bedeutendstes Werk: 'Ich habe diesem Ossmannstedt doch auch viele selige Stunden zu verdanken ... Dieser reinen Natur- und Genußfülle entkeimte die schönste Blüte meines Alters, mein Aristipp, der ohne diesen stillen Selbstgenuß, ohne dies heitere Land- und Gartenleben nie empfangen und geboren wäre. Er ist mein Liebling, ja er ist mir mehr als Agathon.'" (KNLL XVII,637 f.). "Dieser Briefroman ist ein meisterhaft komponiertes Gespräch über Liebe und Kunst, Philosophie und Gesellschaft, Freiheit und Humanität. Auf seinem Weg durch die antike Lebenswelt führt der Protagonist den Leser an den Ursprung der abendländischen Kultur. Mit seinem letzten, bedeutendsten und facettenreichsten Roman ... bietet Wieland ein mitreißendes Plädoyer für eine offene, tolerante und kultivierte Gesellschaft. Sein Hauptwerk und Vermächtnis, 'voll Jugendfeuer und alter Erfahrung' (K.A. Böttiger), erscheint 'zu einer Zeit, in der er die anti-aufklärerischen Ressentiments wachsen sieht, sieht, wie die Ideale kosmopolitischer Orientierung zugunsten einer nationalen außer Kurs geraten, sieht, wie man wieder religiös wird, und vor allem: wie in der Literatur ein illiberaler Geist zusammen mit der Vorstellung einer privilegierten Verfügungsmacht über literarische und philosophische Wahrheiten sich Bahn bricht.' (J.Ph. Reemtsma)." (Umschlag). "Die Eleganz von Wielands Prosa lobte Nietzsche, ein Antipode im Denken, vorbehaltlos als im Deutschen unübertroffen. Arno Schmidt nannte das: 'intellektuelle Poesie'." (Nachwort S. 755). Der Text folgt der Quartfassung letzter Hand, Leipzig 1801, mit einem Nachwort von Jan Philipp Reemtsma und Stellenerläuterungen von Clara Innocenti und Hans-Peter Nowitzki. - Jan Philipp Reemtsma (geb. 1952), Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Hamburg, Vorstand der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, Gründer der Arno Schmidt Stiftung, Gründer und jahrelanger Leiter des Hamburger Instituts für Sozialforschung; Mitherausgeber der Oßmannstedter Ausgabe der Werke Wielands. - Hans-Peter Nowitzki (geb. 1966), Philologe, Literatur- und Philosophiehistoriker, Leiter der Arbeitsstelle 'Wieland-Edition' an der Friedrich Schiller-Universität Jena, Vorsitzender des Wieland-Forschungszentrums Oßmannstedt und Mitherausgeber der Oßmannstedter Ausgabe von 'Wielands Werken'. - Karte 'Übersicht der hellenischen Colonien gegen das Jahr 500 v. Chr.' aus: Topographisch-historischer Atlas von Hellas und den hellenischen Colonien in 24 Blättern. Unter Mitwirkung von Carl Ritter bearbeitet von H. Kiepert. Zweite berichtigte Ausgabe. Berlin 1851. - Gestaltung: Clara Innocenti; Schrift: Prillwitz von Ingo Preuß. - Umschlagabbildung: Portrait des Aristippos aus Kyrene von Unbekannt, Dänische Nationalgalerie.