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Beschreibung:
S. 87-122. Sonderdruck, klammergeheftet in Papiereinband.
Bemerkung:
Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Mit Widmung des Autors. - Am Kopfschnitt bestoßen, Name des Autors handschriftl. auf dem Einband, sonst gut und sauber. - Aus dem Text: Stärker als irgendeine andere Epoche der Weltgeschichte und geradezu verzweifelt scheint die Spätantike um ihr eigenes Bild zu ringen. Dieses Ringen wohl ist es, was ihren Selbstzeugnissen mitunter eine Durchschlagskraft und Klarheit verleiht, die staunen macht. Und eine gleichsam merkwürdige Zeitlosigkeit der Einsichten bringt Inhalt mit Form, die Tatsachen mit den Aussagen über sie in Einklang. Doch es ist schwer, die uns zugängigen Gründe dieses Phänomens auf einen Nenner zu bringen, und kein Deutungsversuch vermag ganz zu befriedigen. Immer wieder stellt sich allen Spekulationen mit scheinbar offenkundiger sprachlicher Simplizität einzelner Quellen Topik und Traditionsgebundenheit in den Weg, eine neuartige, religiös bestimmte Weltschau kompliziert im Hintergründe die Dinge auch dort, wo religiös bestimmte Absichten gar nicht nachzuweisen sind. Sieht man denn von der Tatsache einer neuen Art Historiographie ab, die seit dem 3.Jhdt. immer häufiger und im 4. charakteristisch wird - eine geradezu übersteigerte Intensität von Selbstbetrachtung und Selbstdarstellung in fast allen Zeugnissen, die auf den ersten Blick nicht als historisch verstanden werden wollen, warnt uns, stilistische Veränderungen oder Gleichgültigkeit gegenüber der Form und dem literarischen Genos lediglich als Verfallsymptom abzutun. Ja, genau genommen zwingt sie, analog zu solchen Eindrücken naiver und ehrlicher nach den Autoren zu fragen als dies nach Erfahrungen mit anderen Epochen, anderen Beispielen antiker Historiographie sinnvoll erscheinen mag. Ist es aber auch hier diese Intensität, die die traditionellen Formen sprengt, so wird die Frage nach historischen Hintergründen geradezu zur Notwendigkeit, und dies nicht allein nur für den Historiker. - Wikipedia: Gerhard Wirth (* 9. Dezember 1926 in Hüttung, Oberfranken; ? 16. Februar 2021) war ein deutscher Althistoriker.