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S. 337-370. Sonderdruck, Klebebindung in Kartoneinband.
Bemerkung:
Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Mit Widmung des Autors an M. Friedenthal-Haase. - Einband leicht bestoßen, sonst gut und sehr sauber. - Aus dem Text: Historische Forschung über Erwachsenenbildung während der Weimarer Republik und der nationalsozialistischen Herrschaft ist eine Domäne von Spezialisten. Die Folgen davon sind unübersehbar. In den historischen Überblickswerken zur Zwischenkriegszeit spielt die Geschichte der Erwachsenenbildung, sofern sie überhaupt erwähnt wird, allenfalls eine unbedeutende Nebenrolle - ganz im Gegensatz zu der gesellschaftlichen Hauptrolle, die sich viele «Volksbildner» nach dem Ersten Weltkrieg selber angesonnen haben. Zudem ist den Spezialisten der Gesamtbereich Erwachsenenbildung aus dem Blick geraten. Was unter «Geschichte der Erwachsenenbildung» firmiert, behandelt in der Regel die Volkshochschulen,1 die in der Tat den auffälligsten Teilbereich der Erwachsenenbildung in der Weimarer Republik darstellten, aber doch nur einen Teil. Die Spannweite des damaligen Verständnisses von Erwachsenenbildung zeigt ein vom Reichsministerium des Innern im Februar 1926 veröffentlichter «Nachweiser für das deutsche Volksbildungswesen».2 Neben den beiden Hauptbereichen, den Volkshochschulen und Volksbüchereien, die in ihrem gesamten Spektrum von den «neutralen» bis zu den weltanschaulich gebundenen Einrichtungen ausgewiesen wurden, umfaßte der Bericht weiterhin Buchgemeinschaften, Volksbühnenvereine, Organisationen, die Lichtbild und Film für die Erwachsenenbildung nutzen wollten, Vereine, die sich der «Heimatbildung» und «staatsbürgerlichen Bildung» widmeten, Jugendverbände, Gewerkschaften und Berufsverbände, die neben Fachschulung auch allgemeine Erwachsenenbildung betrieben; erwähnt werden außerdem Organisationen wie der Dürerbund oder die Deutsche Dichter-Gedächtnis-Stiftung, die Bücherberatung und «gute Literatur» anboten, gegen «Schund und Schmutz in Wort und Bild» vorgingen und z.T. auch Büchereien unterhielten oder durch Buchschenkungen unterstützten. Der Rundfunk war hingegen noch nicht ins Blickfeld der Berichterstatter geraten. Sie registrierten 60 Reichsverbände, unter denen große Dachorganisationen vertreten waren wie der Reichsausschuß für sozialistische Bildungsarbeit oder der Zentralbildungsausschuß der katholischen Verbände Deutschlands, der aus 29 selbständigen Verbänden bestand. Daneben führte der Bericht 25 auf einzelne Länder oder Landschaften begrenzte Organisationen auf. Lokale Vereine hatte man nicht erfaßt. - Wikipedia: Dieter Langewiesche (* 11. Januar 1943 in Sankt Sebastian bei Mariazell, Österreich) ist ein deutscher Historiker. Langewiesche zählt zu den führenden Experten für die Geschichte des Nationalismus und Liberalismus.