Beschreibung:

608 S. : Illustrationen; 25 cm; fadengeh., farb. illustr. Orig.-Pappband.

Bemerkung:

Sehr gutes Exemplar; nahezu neuwertig. - Schon in den Anfangsjahren der Reformation bekämpften protestantische Theologen die altkirchliche Bilderverehrung. Während Luther den sakralen Bildern noch lehrhafte Aufgaben zubilligte, lehnten Zwingli und Calvin die religiöse Bildkunst völlig ab. Der Widerspruch der altgläubigen Theologen ließ nicht lange auf sich warten, und 1563 bestätigte dann das Trienter Konzil die traditionelle katholische Bilderlehre. Sie wird - in ihrer frühneuzeitlichen Gestalt - im vorliegenden Buch dargelegt, kommentiert und in Beziehung zur Kunst gesetzt. Als Bezugspunkte dienen die Schriften von Johannes Molanus und Gabriele Paleotti. Der "Gegenreformator" Molanus vertrat die Meinung, die religiöse Bildtradition enthalte keine dogmatischen Fehler. Paleotti kam zur gegenteiligen Auffassung: Er forderte sogar einen Index "fehlerhafter" Bilder. Doch die römische Kurie lehnte ab, schon um nicht den protestantischen Bildkritikern in die Hände zu spielen. Das päpstliche Lehramt und die führenden Theologen hielten die umfassende wortbasierte Kontrolle von Bildern aber nicht nur für falsch, sondern schlicht für unmöglich. Dieser "gegenreformatorische" Verzicht auf neue Regelungen ermöglichte es, die überkommene Bildpraxis wertzuschätzen und weiterzuführen - mit Auswirkungen bis heute. (Verlagstext) // INHALT : Vorwort. ----- Einleitung. ----- ERSTER HAUPTTEIL: DIE TEXTE UND IHRE ADRESSATEN ----- Das Bilderdekret des Konzils von Trient. ----- Nachtridentinische lehramtliche und disziplinarische Texte. ----- Bildertheologische Traktatliteratur. ----- Johannes Molanus: "De Pictvris Et Imaginibvs Sacris, Liber Vnvs". ----- Gabriele Paleotti: "De Imaginibvs Sacris, Et Profanis. Libri Qyinqve". ----- Zur theologischen Verbindlichkeit der bildertheologischen Traktatliteratur. ----- Die Bildertheologie innerhalb der theologischen Fächer und der geistlichen Literatur ----- Die Adressaten der bildertheologischen Traktatliteratur. ----- Zur Frage der Entwicklung der frühneuzeitlichen Bildertheologie. ----- Bildertheologische Fragen in der nicht-theologischen Kunstliteratur. ----- ZWEITER HAUPTTEIL: THEORETISCHE GRUNDLAGEN ----- Der "weite" Bildbegriff. ----- "imagines sacrae". ----- "imago" contra "idolum". ----- Der "heilige Prototyp". ----- Die "vera effigies". ----- Konsequenzen und Probleme. ----- Kategorien sakraler Bilder. ----- "imagines profanae". ----- Zwischenformen. ----- Grundsätzliches: Nicht-sakrale Elemente in sakralen Zusammenhängen ----- Spezielles: Stifterbilder, Herrscherbilder und andere Porträts. ----- Die theologische Bewertung der Bilderverehrung. ----- Dogmatische Grundlagen. ----- Die Bewertung der äußeren Formen der Bilderverehrung. ----- Die Frage nach den Mißbräuchen. ----- Fallbeispiel: Die Verehrung des hl. Christophorus. ----- Der Traditionsbeweis für die sakralen Bilder und ihre Verehrung ----- Die Heilige Schrift. ----- Altes Testament. ----- Neues Testament. ----- Konzilien. ----- Texte von Kirchenvätern und mittelalterlichen Theologen___ ----- Bilder aus der Zeit Christi und der frühen Kirche. ----- Bildwunder. ----- Conclusio: Die Bilder und ihre Verehrung als Bestandteil der apostolischen Überlieferung. ----- Philosophisch-theologische Fragen. ----- Natur- und Vernunftgemäßheit der Bilder. ----- Der Nutzen der heiligen Bilder. ----- "scriptura laicorum". ----- Exkurs: Rhetorik und katholische Bildertheologie?. ----- Dritter Hauptteil: Die Praxis der Bilder in der Theorie der Theologen ----- Bildkritik. ----- Häresien und theologische Irrtümer. ----- Theorie: "censurae theologicae". ----- Die "censurae" des Johannes Molanus. ----- Exkurs: Das lutherische Rechtfertigungsbild. ----- Die "censurae" des Gabriele Paleotti. ----- "censurae theologicae" - praktisch?. ----- Die Bilder in den "Indices librorum prohibitorum". ----- Gabriele Paleotti und die Frage nach einem "Index der sakralen Bilder". ----- Die Inquisition und die Bilder. ----- Das Fallbeispiel: Paolo Veronese vor dem venezianischen Inquisitionstribunal. ----- "lascivitas". ----- Der Begriff der "lascivitas". ----- "lascivitas", Nacktheit und Kunstfertigkeit. ----- Das "sakrale Identifikationsporträt". ----- Grotesken - (u.v.a.m.) ISBN 9783786126225