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137 n.n. Blätter in verschiedenen Farben. Mit 31 ganzseitigen und teils farbigen Originalgraphiken von HAP Grieshaber, H. Antes, H. M. Erhardt, R. Gregor, H. Schanz, H. Schwöbel und anderen und zahlrechen teils farbigen Reproduktionen von Arbeiten Werkmans. Farbig illustrierter Original-Halbleinwand-Einband (Geringe Lagerspuren. Gutes Exemplar). 30x21 cm
Bemerkung:
* Der erste Teil besteht aus elf Wiedergaben von Handdrucken von "De Blauwe Schuit" auf verschiedenen, teilweise farbigen u. verschieden formatigen Papieren, als Einlage zwischen den Drucken ein Foto von 1940 auf Transparentpapier. Der zweite Teil zur Hommage an Werkman enthält Texte und künstlerische Originalbeiträge von F. R. A. Henkels, W. Sandberg, K. Martin, HAP Grieshaber, H. L. Greve, R. Gregor, H. Schwöbel, E. Kiess, R. Ubac, H. Antes u. a. Der letzte Teil mit Briefen von H. N. Werkman aus den Jahren 1940-45, zusammengestellt von J. van Loenen Martinet ----- Hendrik Nicolaas Werkman (* 29. April 1882 in Leens, Niederlande; ? 10. April 1945 in Bakkeveen, Niederlande) war als Künstler und Grafiker eine der herausragenden Persönlichkeiten der niederländischen Avantgarde. Als Drucker und Typograf zunächst mit konventionellen Drucksachen beschäftigt, begann er nach dem wirtschaftlichen Zusammenbruch der von ihm geleiteten Druckerei das experimentelle Arbeiten mit Lettern aus Blei und Holz, aber auch mit so genanntem Blindmaterial und selbst mit druckfernen Objekten wie etwa Türscharnieren. Dabei entdeckte er die künstlerische und symbolische Kraft der Buchstaben und erfüllte sie mit neuem visuellen Leben. Für seine avantgardistischen Arbeiten schuf er 1923 mit seinem Magazin The Next Call (?Der nächste Ruf?) ein eigenes Medium, das er gemeinsam mit einem Gehilfen herstellte und per Post an Freunde und Bekannte sandte. Außer typografischen Arbeiten umfasst das Werk von Hendrik Werkman auch Lithografien, Radierungen und Gemälde sowie Schablonen- und Walzendrucke. Neben Karten und Plakaten schuf er auch kalendarische Arbeiten sowie eine eigene Interpretation des Türkenkalenders, in dessen Text er nicht nur seine große Freiheitsliebe, sondern auch versteckte Kritik an der Besetzung der Niederlande durch die deutsche Wehrmacht zum Ausdruck brachte. Am 13. März 1945 wurde er unter dem falschen Verdacht der Herstellung und Verbreitung illegaler politischer Drucksachen vom deutschen Sicherheitsdienst in Haft genommen. Zusammen mit neun anderen Inhaftierten wurde Hendrik Nicolaas Werkman am 10. April 1945 in Bakkeveen erschossen ? fünf Tage vor der Befreiung der Stadt Groningen von den deutschen Besatzern --- The Next Call (1926) - Am 12. September 1923 überraschte Hendrik Werkman seine Freunde und Künstlerkollegen mit einem rätselhaften Pamphlet in ihren Briefkästen. ?Groningen ? Berlin ? Paris ? Moskau 1923 ? der Beginn einer violetten Jahreszeit?, hieß es darin selbstbewusst. Nichts Geringeres als die Geburt einer neuen Ära wurde darin angekündigt, indem auf die neue Publikation ?The New Call? hingewiesen wurde. Allein die Erwähnung der drei seinerzeitigen internationalen Kunstmetropolen ließ schon auf höhere Ansprüche schließen. ?Kunst ist überall?, lautete Werkmans souveräne Rechtfertigung, der nur in versteckter Form als Herausgeber verantwortlich zeichnete als ?Travailleur & Cie?, also ?Werkman und Konsorten?. Einziger Konsorte war jener Wybren Bos, der nach der Liquidation der einst großen Druckerei an seiner Seite blieb. Als zwei Wochen später das erste Heft von ?The Next Call? tatsächlich in der Post der ausgewählten Empfänger landete, verkündete das schmale und ungewöhnliche Magazin in übergroßen, abgenutzt wirkenden Versalbuchstaben die Botschaft, die Werkmans schöpferischen Impuls wie ein Leitmotiv auf den Punkt brachte: EEN RIL DOORKLIEFT HET LIJF DAT VREEST DE VRIJHEID VAN DE GEEST (?Ein Schauer durchfährt den Körper, der die Freiheit seines Geistes fürchtet?). Gerade einmal acht Seiten umfasst diese erste Ausgabe. Doch nicht nur der vollständig selbstverfasste und avantgardistisch gestaltete Inhalt, sondern auch die angewandte Drucktechnik erregte den erstaunten Betrachter. Bei dem für ?The Next Call? angewandten Verfahren wurden die druckenden Elemente flach auf die Presse gelegt und mit unterschiedlich dicken Schichten von Farbe bestrichen. Nach dem Auflegen des Papiers erfolgte der Druck, der gewolltermaßen so unregelmäßig war, dass keine zwei Ausgaben einander gleichen. Durch diese Anordnung des Materials war Werkman völlig frei von den sonst handwerksbedingten Beschränkungen... (Quelle Wikipedia)