Beschreibung:

187 S. : Ill. : Kart. Taschenbuch.

Bemerkung:

Vorbesitz Dr. H. J. Koloß, vormals Völkerkundemuseum Berlin. Gut erhaltenes Exemplar. - Vorwort -- Namibia gehört zu den Ländern der Dritten Welt, deren Geschichte unmittelbar mit der deutschen Kolonialpolitik verbunden ist. 1883 war der deutsche Kaufmann Luderitz an der Küste Südwestafrikas gelandet, und am 24. April des folgenden Jahres erklärte Reichskanzler Bisrnarck auf dessen Gesuch, "daß er und seine Niederlassungen unter dem Schütze des Reiches stehen". Dies war der offizielle Beginn der deutschen Kolonialpolitik. Zum ersten Mal hatte ein deutscher Händler auf einem Gebiet eine Niederlassung gegründet, das noch kein anderer der europäischen Kolonialstaaten zu seinem Besit2 erklärt hatte. Im Oktober 1884 schloß das Deutsche Reich seinen ersten "Schutz- und Freundschaftsvertrag" mit dort lebenden Namas. 1885 wurde Dr. H.E. Goering, Vater von Hitlers "Reichsmarschall", als erster Reichskommissar der Kolonie "Deutsch-Südwestafrika" eingesetzt. Die "Deutsche Kolonial geSeilschaft für Südwestafrika", die "Deutsche afrikanische Minengesellschaft", das "Südwestafrikanische Goldsyndikat" und die "Süd-westafrikanische Kompanie" wurden gegründet. 1886 wurden mit Portugal, 1890 mit England die Grenzen des fremden Landes festgelegt. -- Die Hälfte aller deutschen Auswanderer jener Zeit gingen nach Südwestafrika. Die afrikanischen Bewohner wurden vertrieben und ihre Lebe nsgrun dl agen zerstört, zig-Tausende ermordet, die natürlichen Reichtümer - Wolle, Häute, Felle, Diamanten und Kupfer - wurden ausgeraubt. -- Nach dem Ersten Weltkrieg verlor Deutschland alle Kolonien und der . Völkerbund übergab Namibia als Mandatsgebiet zur Verwaltung an die Südafrikanische L'nion. Die Knute des Deutschen Kaisers wurde damit ersetzt durch die des südafrikanischen Siedlerregimes. -- Bis heute raubt das rassistische Apartheid-System der afrikanischen Bevölkerung jede Entwicklungsmöglichkeit. Sie ist aller gewerkschaftlicher und politischer Rechte beraubt, lediglich dazu da, billige Arbeitssklaven auf den Farmen und in den Bergwerken zu stellen. In den Minen leben die Arbeiter meist eingesperrt hinter Maschendraht, Hunderte wurden bei Streiks oder Protestaktionen von der Polizei ermordet. ISBN 9783880480292