Preis:
50.00 EUR zzgl. 5.00 EUR Versand
Preis inkl. Versand:
55.00 EUR
Alle Preisangaben inkl. USt
Verkauf durch:
Bergische Bücherstube
Jörg Mewes e.K.
Birkenweg 11
51491 Overath
DE
Zahlungsarten:
Rückgabemöglichkeit:
Ja (Weitere Details)
Versand:
DHL Paket / DHL-Paket
Lieferzeit:
2 - 3 Werktage
Beschreibung:
320 S., 477 s/w u. 544 farb. Abb. 4° Kart. *neuwertig* Aufgrund ihrer weiträumigen Verhandlung und ihrer feinchronologischen Relevanz stellt die in großen Mengen in Ober-, Mittel- und Süditalien sowie Südfrankreich hergestellte italische Terra Sigillata eine der wichtigsten Quellengattungen der frühen Kaiserzeit dar. Dabei kommt ihr insbesondere in siedlungs- und handelsgeschichtlicher Hinsicht eine entscheidende Rolle zu. Aus Österreich, aber auch aus den angrenzenden Gebieten, wurde bislang nur aus der Stadt auf dem Magdalensberg (Kärnten) eine große Menge dieser Feinkeramik publiziert. Mit mehr als 1500 Fragmenten, von denen über 1000 auch typologisch klassifizierbar waren, kann nun auch aus Salzburg/Iuvavum eine mehr als repräsentative Zahl italischer Terra Sigillata vorgelegt werden. Diese fanden sich im Zuge der langjährigen Ausgrabungen in der Stadt, insbesondere während archäologischer Untersuchungen der letzten beiden Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Iuvavum wurde zu etwa gleich großen Teilen mit italischer Terra Sigillata aus Werkstätten in Mittel- und Oberitalien beliefert, wie makroskopische Untersuchungen und chemische Analysen (durch G. Schneider und M. Daszkiewicz), aber auch über 160 Töpferstempel zeigen. Die frühesten Gefäße stellen Teller und Schalen dar, die in das letzte Jahrzehnt v. Chr. und das erste Jahrzehnt n. Chr. datieren; es überwiegen jedoch Formen des 1. Jahrhunderts n. Chr., von denen über 500 Fragmente mit Appliken verziert sind. Die antiquarische Analyse der italischen Terra Sigillata aus Iuvavum und der Vergleich des Salzburger Spektrums mit jenen anderer Fundorte in Raetien und Noricum erlaubt weitergehende Untersuchungen zur Siedlungs- und Handelsgeschichte der Stadt an der Salzach in der frühen Kaiserzeit: Die frühesten Gefäße belegen eine in mittelaugusteischer Zeit gegründete, kleinere Siedlung, die vornehmlich mit Produkten aus Oberitalien versorgt wurde. Bis zur Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr., als die Stadt unter Kaiser Claudius den Rang eines municipium erhielt, breitete sie sich über das gesamte spätere Stadtgebiet aus, wobei die Terra Sigillata nun mehrheitlich aus Mittelitalien stammte. Diese Veränderung in der Herkunft der italischen Terra Sigillata aus Salzburg ist wohl mit einem Wandel der Belieferungsstrukturen und anderen Transportwegen zu verbinden. Dabei spielten insbesondere die Nord-Süd-Routen über die Tauernpässe eine wichtige Rolle. Die Verbindung nach Westen in Richtung Augsburg hatte ? zumindest in der Frühzeit ? offenbar keine größere Bedeutung für die Versorgung Salzburgs mit Terra Sigillata.