Beschreibung:

XXIX; 860 Seiten und XV; 513 Seiten; 23,5 cm; 2 fadengeh. Orig.-Halblederbände.

Bemerkung:

Gebrauchs- und Lagerspuren; akzeptabler Zustand; gestempelt; Einbände stärker berieben bzw. beschabt / Bibliotheksexemplare. - 2 BÄNDE. - In Frakturschrift. - Der zweite Band mit P. Albert Maria Weiß. - INHALT / Kapitel (Auszug): Die Grundlagen. Zugleich die protestantischen Lutherforscher und Theologen kritisch geprüft; Kritische Anmerkungen zur Ausgabe von Luthers lateinischen und theologischen Schriften; Luthers Schrift und Lehre über die Mönchsgelübde und deren Beurtheilung durch die protestantischen Theologen; Melanchton und die Irrthümer der Bekenntnißschrift über den Ordensstand; Thomas von Aquin nach Luther auch Erfinder des Wortes und Begriffes Transsubstantiatio; Luthers Lüge, der Ehestand sei vom Papste als sündhaft verdammt. Luthers zersetzende Lehrsätze über die Ehe; Der Ausgangspunkt in der Entwickelung Luthers und die Entwickelung selbst. Gericht über die protestantischen Theologen; Luthers christlicher Charakter ? (u.a.) / Band 2: Die Vorbereitungen auf die Reformation; Die Lehren des Luthertums in seiner ersten Entwickelung; Die Rückbildung des ursprünglichen Luthertums bis zur Ausbildung des Protestantismus; Der Geist des Luthertums; Die Quellen des Luthertums; Die Wirkungen des Luthertums. // Friedrich Heinrich Suso Denifle OP (* 16. Januar 1844 in Imst (Tirol) als Josef Anton Denifle; ? 10. Juni 1905 in München) war ein Kirchenhistoriker. Von seinem Geschichtswerk ist die Biographie zu Martin Luther und dem Luthertum mit am bedeutungsvollsten. In dieser lässt sich der Einfluss des Historikers Johannes Janssen erkennen. Ähnlich wie dieser zeichnet Denifle aufgrund der Quellen des Vatikanischen Geheimarchives von Luther und der Reformation ein sehr negatives Bild. In dieser Weise äußerte sich zeitweilig auch Hartmann Grisar. Denifle wandte sich gegen die Heroisierung Luthers in der evangelischen Forschung und in der antikatholischen Propaganda der Los-von-Rom-Bewegung. Er stellte dagegen das Thema von Luthers Sexualität in den Mittelpunkt. Luthers Rechtfertigungslehre, vor allem das Verständnis der Konkupiszenz als Sünde, begriff Denifle als theologische Überhöhung davon, dass Luther seine Sexualität, seine Trink- und Esslust und seine unmäßige Sprache nicht beherrschen konnte. Neben diesem "Charaktermord" konnte Denifle aber aufgrund seiner genauen Kenntnis der theologischen Tradition und der Werke Luthers auch Hinweise geben, die dazu geführt haben, dass Luther wieder stärker in seinem spätmittelalterlichen Kontext verortet werden konnte. Unter anderem konnte Denifle zeigen, dass Luthers Verständnis der Gerechtigkeit Gottes alles andere als originell war. Zugleich hat Denifle Luthers biographische Selbstkonstruktionen in Frage gestellt - ein Ansatz, der erst wieder in jüngster Zeit aufgenommen wurde. Die Arbeiten Denifles erfuhren heftige Kritik, insbesondere durch die evangelischen Theologen Adolf von Harnack und Reinhold Seeberg. Denifles Schrift bewirkte aber auch wertvolle Korrekturen der Weimarer Lutherausgabe, in der zuvor oftmals die Abhängigkeit Luthers von der patristischen und mittelalterlichen Theologie übersehen worden war. Die Neue Deutsche Biographie (Band 3, S. 597) konstatiert dazu: "Denifles Lutherwerk erregte außerordentliches Aufsehen und heftigen Widerspruch. Im Laufe der Zeit waren jedoch die Vorzüge des Werks immer mehr anerkannt." ? (wiki)