Beschreibung:

342 S. Originalbroschur mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Zweite Auflage. Seiten teils befleckt, sonst altersgemäß guter Zustand - Karl Jaspers war ab 1920 mit Martin Heidegger befreundet. Diese Freundschaft ging 1933, durch Heideggers Bekenntnis zum Nationalsozialismus, in die Brüche und lebte nie mehr voll auf. Als Denker blieb indes Heidegger für Jaspers der einzige Philosoph von Rang unter den Zeitgenossen. Aber der Mitstreiter der frühen Jahre wurde je länger je mehr als der »Feind aus dem Grunde des Denkens« verstanden: als der Widersacher, mit dem Jaspers überdem an der Oberfläche so manches gemeinsam hatte. -- Mit den Jahren bildete sich in der Folge bei Jaspers immer klarer der Plan heraus, Heideggers Denken und Person einer Kritik zu unterziehen, in der das politische Verhalten Heideggers sich als Konsequenz seiner philosophischen Denkungsart zeigte. Diese Kritik fragt nicht primär nach einzelnen Philosophemen, um sie von Fachmann zu Fachmann zu analysieren. -- Vielmehr sucht sie nach den Antrieben und »Mächten« dieses Denkens und fragt, was aus dem wird, der so denkt. Sie ist existentielle Kritik, die sich bald philosophischer, bald psychologischer, bald philologischer Methoden bedient und mit ihrer Hilfe eine Denkergestalt auf komplexe Weise plastisch werden läßt. Die hier gesammelten Notizen sind die Materialien jener Kritik, die anders nie geschrieben worden ist. Sie waren in der Form nicht zur Veröffentlichung bestimmt. Gerade dieser Umstand verleiht ihnen einen besonderen Wert. Sie sind ohne Konvention und Konzilianz geschrieben. Das Heidegger-Bild, das sich in ihnen zeigt, ist wenig schmeichelhaft. Als ein Dokument der Redlichkeit ehren sie indes nicht nur ihren Autor, sondern auch den, den sie angreifen. ISBN 9783492023146