Beschreibung:

258 S. ; 25 cm Originalleinen.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - hinten untere Ecke bestoßen, ansonsten tadelloser Zustand - Vorwort -- Das schmale Œuvre des Synesios von Kyrene nimmt sich neben den umfänglichen Corpora der Literaten und Theologen seines schreibfreudigen Zeitalters bescheiden aus, doch ist es vielseitig interessant. Dieser Zeitgenosse Augustins aus der alten nordafrikanischen Griechenstadt, Schöngeist, aber auch gründlich geschulter Platoniker und charaktervoller Mann der Tat, war ebenso engagiert Problemen seiner Gegenwart zugewandt wie der klassischen hellenischen Kultur verbunden. Für die Grundspannung seines Jahrhunderts, das Miteinander und Gegeneinander der alten und der neuen, christlichen Geisteswelt, ist Synesios ein besonders ausdrucksstarker Zeuge. -- Eine vorwiegend doxographisch ausgerichtete Interpretation, wie sie Vollenweider vorgelegt hat, kann jedoch nicht dem erstaunlichen Einklang von Kunstform und gedanklichem Gehalt gerecht werden, der diesen späten Texten eignet und sie über das Bloß-Epigonale hinaushebt. Neben der Darlegung der vielfältigen geistigen und formalen Voraussetzungen ist es daher die besondere Aufgabe eines neuen Kommentars, zu zeigen, wie das überkommene Gut eine persönliche, im Detail und im Ganzen kunstvoll überlegte Form gewonnen hat. Die wohlproportionierte Architektonik und Struktur dieser Gedichte, die gerade am großen 1. Hymnus bisher weitgehend verkannt wurde, dürfte in der spätantiken Poesie griechischer Sprache keine gleichwertige Parallele haben. -- Die beigegebene Übersetzung versucht, in enger Nähe zum originalen Wortlaut, aber unter Verzicht auf eine metrisch genaue Wiedergabe, den Gedankengang möglichst präzise darzulegen; sie entlastet damit auch den Kommentar. -- Übersetzung und Kommentar haben auf der Grundlage von Entwürfen und Vorarbeiten von Hans Strohm beide Autoren erarbeitet. Der Text wurde von Joachim Gruber konstituiert. Die Verfasserschaft der Einleitung ist jeweils am Ende eines Kapitels vermerkt. Das Manuskript wurde im Oktober 1988 abgeschlossen; seither erschienene Literatur konnte nur noch in Ausnahmefällen berücksichtigt werden. ISBN 9783533042648