Beschreibung:

183 S. 8°, HKldr. Selten! - Als Manuskript gedruckt. Dieses sollte ltaut ehemals beiliegenden Hinweiszetteln von den Empfängern 'vertraulich behandelt' werden. In dem vorliegenden Protokollband des Quasi-Parteitages während der Hochphase des Ersten Weltkrieges versuchte sich die innerparteiliche Opposition letztmals sich mit ihrem antimilitaristischen Kurs Gehör zu verschaffen. Der im März 1916 abgesetzte ehemalige Parteivorsitzende Hugo Haase (1863-1919) erklärt u.a. in Bezug auf die Aussicht der Einheit der Partei: 'Genossen! Wir wollen die Einheit der Partei, aber nicht eine Partei, in der dem Imperialismus offen oder versteckt Konzessionen gemacht werden. Wir wollen die Einheit der Partei, aber nicht eine Partei, die die Kolonialpolitik unterstützt (...) Wir sind gegen eine Partei, in der die Schutzzoll-Bereichungspolitik eine Förderung erfährt. Wir wollen nicht eine Partei, in der der Klassenkampf abgeschwächt wird. Parteigenossen! Wir wollen die Einheit der Partei, aber auf dem festen granitenen Boden des sozialdemokratischen Programms. Wir wollen sie als internationale Sozialisten!' Diese parteiinterne Opposition, die Sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft (SAG), repräsentierte 18 Reichstagsabgeordnete der SPD, die unter der Führung Hugo Haases am 21. Dezember 1915 im Reichstag gegen die Kriegskredite gestimmt hatten und nach Haases Anti-Kriegs-Rede im Reichstag am 24. März 1916 aus der SPD-Fraktion ausgeschlossen worden waren. Ihr Vorsitzender war Hugo Haase. Im April 1917 ging aus der SAG die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) hervor. - Ehem. Bibliotheksexemplar: Bibliothekseinband, Signaturschild auf dem Rücken, versch. handschr. Signaturen auf Vorsatz u. Rücks. d. Titelblattes, Stempel auf d. Rücks. d. Titelblattes; Fliegender Vorsatz u. Titelblatt lose u. mit wenigen Randläsuren/ kleinen Einrissen, sonst gut erhalten.