Beschreibung:

2. Aufl. 398 S. 8° , Pappeinband mit Schutzumschlag , Schönes Exemplar

Bemerkung:

Hrsg. von Hartmut Brun. ; "Die Liebe zu Mecklenburg - sie durchdringt alles, was dem Leser an Texten des Lehrers, Volkskundlers und Schriftstellers Gillhoff in diesem Buch begegnet: Mecklenburgische Volksrätsel, Krischan Speckbarg un de Oll Fritz, Mri Duri, sein erfolgreicher Jürnjakob Swehn, der Amerikafahrer, und vieles andere mehr." ; Darin: Mecklenburgische Idiotismen: 1. Körperliches Befinden, 2. Am Herde, 3. Vom Wetter, 4. Aus der Wirtschaft, Mecklenburgische Volksrätsel, Krischan Speckbarg un de oll Fritz, Auswahl volkskundlicher Arbeiten, von Aufsätzen und Betrachtungen aus Zeitschriften und Periodika: Wat de Jung säd, Wat de oll Fru säd, Den leiwen Gott sin Dummerjahn, Das Brot im Volksglauben, In den Zwölften, Land und Leute der Griesen Gegend, Bilder aus dem Dorfleben: In der Lewitz, Links und rechts der Chaussee, Fensterskizzen, Die neue Schulpumpe, Unsere Kleinbahn, Das Intelligenzblatt, Mri Duri: 1. Der Schulzenknüppel, 2. Die Dorfversammlung, Möne Hauck: 1. Möne Hauck in Franzosen- und anderen Nöten, 2. Wie Möne Hauck hin pflügen ging und ein Königreich fand, 3. Vom Kontumaz-Doktor und seiner kulturgeschichtlichen Bedeutung, 4. Warum Möne Hauck vier Schilling ausgab und Reformator ward, 5. Die Geschichte vom lebensmüden Krischan, 6. Als Möne Hauck zu sterben kam, Jümjakob Swehn, der Amerikafahrer: Die Überfahrt, Ein langer Monat, Auf eigner Farm, Auf der Weltausstellung in Chicago, Am Sterbebett der Mutter, Von Kirchen und Pastoren, Der Exam, Beim Maispahlen, Anmerkungen und Worterklärungen, Übersicht der Auswahl, Nachwort, Anmerkungen zum Nachwort, Chronologie zu Leben und Werk von Johannes Gillhoff: Bibliographie: I.Primärliteratur, II. Sekundärliteratur, A. Familiengeschichte, B. Biographisches und Gesamtdarstellungen, C. Werk. ; Dieses Lesebuch will einen repräsentativen und umfassenden Einblick in das Gesamtschaffen des Lehrers, Volkskundlers und Schriftstellers Johannes Gillhoff (1861-1930) geben, dessen umfängliches Werk in der Vergangenheit allzuoft auf sein erfolgreichstes Buch, »Jürnjakob Swehn der Amerikafahrer«, reduziert worden ist. Bei aller inhaltlichen und thematischen Unterschiedlichkeit seiner zahlreichen Veröffentlichungen klingt in fast allen Schriften bevorzugt ein Gegenstand an: Gillhoffs Liebe zu Mecklenburg. Dieses Land hat er immer wieder mit seinen Vorzügen, seiner landschaftlichen Schönheit, aber auch mit seinen verhängnisvollen Nachteilen dargestellt. Besonders eindrucksvoll geschieht dies im Vorwort zu der Erzählung »Möne Hauck«, wenn der Autor u. a. sagt: »Ich liebe mein Dorf... In wendischer Hufeisenform liegt es frei und schön auf einer niedrigen Anhöhe: vierundzwanzig Bauerngehöfte und mitten drin, auf dem freien Platz, das Schulhaus, mein Elternhaus. Siebzehn Büd-nereien und gegen fünfzig Häuslereien, dazu ein großer Forsthof und eine zweite Schule gruppieren sich auf der Höhe oder an ihren Abhängen um das Hufeisen, so daß die strenge Form des wendischen Rahmens anmutig gemildert wird. Mit Vergnügen schweift der Blick über das freundliche Wiesental zu den unermeßlichen Tannenwäldern, die den Horizont im Norden begrenzen. Fern vom Waldrande her tönt des Wildwächters Ruf gedämpft durch den Abendfrieden. Ein leichter Hauch führt die feuchten Nebel still und lautlos durch die Niederung ... Morgen geht der Storch an den Nil. Die Frösche der Rögnitzwiesen werden ihm zu zäh. Zum letzten Mal klappert er vom altersgrauen Strohdach herab geruhsam den Abendsegen. Über den Häusern steigt langsam der blaue Rauch auf. - Es ist ein Dorf, schlecht und recht wie tausend andere. Die Gänse gehen dort barfuß, und in trockenen Jahren geht mehr Wind unter den Kühen durch, als den Bauern lieb ist. Nur selten dringt ein verlorener Ton aus dem Glockengeläut der Zeit ins weltferne Dörflein. - Das engumfriedete Dorfleben ist doch nicht mehr das alte. Die Wellenschläge einer neuen Zeit haben auch mein stilles Dorf berührt, und der konservative Niedersachse steuert wohlgemut in den neuen Strom hinein. Es will ein Neues werden. Die Alten sind ins Grab gestiegen, ein neu Geschlecht trägt den Kranz im Haar. Die Strohdächer fallen, die Storchennester schwinden; aber neue, feste Mauern werden aufgeführt. Verspinnwebt hängt der Dreschflegel an der Wand, laut und geschäftig arbeitet die Maschine. Aber ich höre, daß der treue, feste Sinn der Väter in den Kindern fortlebt, daß sie im Ringen des Alten mit dem Neuen sich selbst nicht verlieren, sondern wiß und bedächtig das Ihre schaffen, freudigen Mutes bleiben und heimfest. Ich liebe mein Dorf. «" 3356001698