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ca. 85 n. n. Seiten. Mit zahlreichen teils farbigen Abbildungen. Zweifarbig illustrierte Originalbroschur. (Einband etwas randgebräunt, ansonsten gutes Exemplar). 24x23 cm
Bemerkung:
* Kunstkatalog anlässlich der Ausstellung Mai / Juni 1979, Galerie van de Loo, München. Mit Texten von Otto van de Loo, Hans Platschek, Franz Roh, Umbro Appollonio, Guido Carlo Argan, Michel Tapie, Colin De Vere. --- Hans Platschek (* 12. März 1923 in Berlin; ? 9. Februar 2000 in Hamburg) war ein deutscher Maler, Kunstkritiker und Schriftsteller. Hans Platschek war einer von zwei Söhnen des Kleiderfabrikanten Max Platscheck und der Bertha Rothholz. Seine Großeltern, der Statistiker Julius Rothholz und seine Frau Martha, und seine Tante Therese Unger mit Mann und Kind wurden Opfer des Holocaust Hans Platschek gelang 1939 mit seiner Familie die Flucht nach Uruguay. Er nahm später ein Studium an der Kunsthochschule von Montevideo auf. Für das Massenblatt La Linea Maginot zeichnete er antifaschistische Karikaturen. 1948 hatte er eine erste Einzelausstellung in Montevideo. Von 1949 bis 1952 war Platschek Mitherausgeber der Kulturzeitschrift Clima und gehörte zu den Gründern eines Instituts für moderne Kunst. Er erhielt die Staatsbürgerschaft des Landes Uruguay. 1953 kehrte er nach Europa zurück mit wechselnden Stationen in München, Rom, London, Tanger, Paris, zuletzt in Hamburg. In Paris lernte Platschek Max Ernst, Raoul Hausmann, Tristan Tzara, Hans Arp und Asger Jorn kennen. Im Jahr 1955 siedelte er nach München über, wo er bis 1962 lebte. In der Münchner Galerie van de Loo hatte er 1957 die erste Einzelausstellung; Zusammenarbeit mit Asger Jorn; im Zusammenhang mit der Situationistischen Internationale und dem Informel. 1958 nahm er an der 29. Biennale von Venedig, 1959 an der documenta II in Kassel teil und erhielt auf der 5. Biennale von São Paulo den Preis Ardea. Von 1959 bis 1961 wirkte er mit Horst Bienek als Herausgeber der Zeitschrift Blätter + Bilder. 1963 wurde er Dozent an der Hochschule für Gestaltung Ulm, an der bedeutende internationale Künstler lehrten und aus der viele der weltweit wichtigsten Gestalter nach dem Zweiten Weltkrieg hervorgingen. Von 1988 bis 1989 war Platschek Ehrengast der Villa Massimo in Rom. 1993 arbeitete er in Montevideo. 1997 erhielt Hans Platschek eine Gastprofessur an der Gesamthochschule Kassel (die seit den siebziger Jahren in der Ausbildung der Bereiche Architektur und Kunst mit wegweisend ist). Im selben Jahr fand eine Retrospektive seiner Bilder in der Kunsthalle Emden sowie im Sinclair-Haus in Bad Homburg statt. Seine Bilder werden in vielen Museen Europas und Lateinamerikas gesammelt und ausgestellt. Hans Platschek starb in der Nacht vom 8. auf den 9. Februar 2000 in seiner Hamburger Wohnung infolge eines Schwelbrandes, von seiner brennenden Havanna verursacht. Werk: Als Maler des Tachismus bzw. des Informel erfuhr er schon sehr früh Anerkennung. Doch als die abstrakte, automatistische Kunst des Informel sich international durchsetzte, hatte er bereits sein Interesse für eine Neue Figuration angemeldet. Die Pop Art kritisierte er vehement als ?Kunst des Konsums?. In den achtziger Jahren wandte er sich unter anderem dem Stillleben zu. Die Schwierigkeit, Platscheks Arbeiten in die vorherrschenden Strömungen der aktuellen Kunst einzuordnen, mag ein Grund dafür gewesen sein, dass er als Maler weniger Anerkennung fand denn als Publizist. ?Denn?, so Lothar Romain in seinem Katalogtext zur Ausstellung Hans Platschek ? Bilder, 1949?1988, ?die Schärfe seiner Essays hat viele erschreckt, die nur genießen möchten. Der Unmut, weil man aus dem Wohlbefinden gerissen wurde, übertrug sich auf die Bilder. Der Beifall wurde spärlicher.? Platscheks nur bei oberflächlicher Betrachtung als polemisch erscheinende Aufsätze machten ihn seit den 1960er Jahren über Deutschland hinaus einem kunstinteressierten Publikum bekannt. Seine Texte gelten vielen Kennern auch heute noch als von großer Frische und Klarheit gekennzeichnet. Platschek selbst wollte sich nie als Kunstkritiker bezeichnen lassen und äußerte sich zu seiner Doppelrolle so: ?Es besteht nun einmal ein Unterschied darin, ob einer einen Kapitalisten einen Geier nennt oder ob er ihn als Geier malt; die Buchstäblichkeit und die Körperlichkeit der Malerei schieben eine solche Figur aus der politischen Ökonomie ab in die Zoologie.? Zitat: ?Es ist noch nicht lange her, daß sich in der Kunstwelt die Akzente insofern verschoben haben, als plötzlich die Vermittlung in den Vordergrund rückte und kaum jemand auf die Produktion sah, es sei denn, auch sie gerierte sich als Vermittlung. Erst der Kurator, der Kunsthändler, der Documenta-Rat oder der Vorwortschreiber gab einer Kunst die endgültige Bestallung. Um Mißverständnisse zu vermeiden: man darf den Terminus Vermittlung nicht etwa mit Hegel oder nur mit Schleiermacher in Verbindung bringen, ihn also der Spekulation [?] zurechnen. Denn im Kunstbetrieb hat er, handfest, den Sinn, der ihm von seiten der Grundstücksmakler oder der Heiratsbüros verliehen wird. So, als Makler, tritt der Kunstvermittler in Erscheinung, und die zitierten Sätze über den Hosenknopf und über die Kategorisierung der Praxis legen bloß, daß er seiner Rolle kaum gewachsen wäre, käme ihm nicht besagte Kunst zu Hilfe, die ihn, weil sie ihrerseits im Sozialen spekulativ lebt, zum Gärtner macht.? ? Hans Platschek (Quelle Wikipedia)