Beschreibung:

23 Seiten / 1 Druck-Bogen; gefaltet; in Pp.-Mappe; 21 cm.

Bemerkung:

Gutes Ex. - Sonderdruck des Walter-Verlags. - Gutes Ex.; Mappe stw. leicht nachgedunkelt u. m. leichten Lagerspuren. - Sonderdruck des Walter-Verlags. - Alfred Hellmuth Andersch (* 4. Februar 1914 in München; ? 21. Februar 1980 in Berzona, Schweiz) war ein deutscher Schriftsteller und ein zeitkritischer Autor der Nachkriegsliteratur, der sich mit zahlreichen Essays an politischen Diskussionen beteiligte. Andersch war Herausgeber literarischer Zeitschriften, Rundfunkredakteur und Gründungsmitglied der Gruppe 47. ? Alfred Andersch zählt zu den zeitkritischen Autoren der Nachkriegsliteratur. In seinen Romanen, Erzählungen, Hörspielen und wenigen Gedichten ist das zentrale Thema die Willensfreiheit des Einzelnen. 1952 erschien hierzu sein autobiographischer Bericht Die Kirschen der Freiheit, in dem Andersch die Erfahrung der eigenen Fahnenflucht aufgriff und als Entscheidung zur Freiheit im Sinne des Existenzialismus interpretierte. Der Roman Sansibar oder der letzte Grund nimmt dieses Thema wieder auf, ebenso wie die Folgewerke Die Rote und Efraim, die das Thema unter den Bedingungen der zeitgenössischen Gesellschaft durchspielen. In Efraim ist der Protagonist ein emigrierter jüdischer Journalist, der einen vergeblichen Versuch unternimmt, aus seiner Realität auszubrechen, indem er in einem Roman seine von Selbstzweifeln zerfressene Person als literarische Kunstfigur einführt ? Andersch verließ öfter die Pfade einer traditionellen Erzählweise und versuchte sich an der Montage von dokumentarischem Material, Zitaten oder erzählerischen Versatzstücken ? (wiki) // ? ich beginne das Ankerspill meiner Geschichte nicht gleichzeitig mit dem des Schooners zu drehen, der am 7. Juni 1856 von dem nordschottischen Hafen Oban zu seiner Fahrt in die Arktis auslief, sondern ich nehme die Feder dort auf, wo sie meinem Lord wieder einmal entglitten ist, über vierzig Jahre später, bei einem seiner vielen fruchtlosen Versuche, seine Me-moiren zu schreiben. Der Grund, warum Lord Dufferin keine Memoiren hinterlassen hat, ist denkbar einfach; er fand seinen Altersstil unerträglich hölzern und langweilig. Nun gibt es eine Menge Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die der Umstand, daß sie nicht schreiben können, keineswegs daran hindert, ihre Autobiographien abzufassen. Dufferin besaß, im Gegensatz zu ihnen, ein lebhaftes Gefühl für literarischen Stil, ja geradezu literarisches Talent; seine jugendlichen "Briefe aus hohen Breitengraden" zeigen ihn als ausgezeichneten Schrift-steller. Über den Ursprung dieser Begabung und ihre Wirkung auf das Leben Dufferins wird noch einiges mitzuteilen sein. Aber eben dieses Talent, von dem ihm im Alter immerhin noch die Fähigkeit geblieben war, zu empfinden, ob ein Satz, den er schrieb, lebendig oder tot war, brachte ihn am Ende zu dem Entschluß, alle Entwürfe zu den "Dufferin-Papers" zu vernichten und seinen Freund Sir Alfred Lyall zu bitten, statt ihrer eine offizielle Biographie zu schreiben ? (Seite 3)