Beschreibung:

S. 163-206. Sonderdruck, Klebebindung in Papiereinband.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Mit Widmung des Autors. - Einband etwas lichtrandig, Name des Autors auf dem Einband unterstrichen, Stempel auf der Rückseite, sonst sehr sauber. - Aus dem Text: Die Heiligsprechung Karls des Grossen hat vielfach negative Beurteilung gefunden. Für die meisten Historiker und Kanonisten steht fest, dass es sich bei dem Vorgang auf dem Aachener Hoftag des Jahres 1165 um einen zumindest ungewöhnlichen, ja, inkorrekten Akt handelte, bei dem imperiale Interessenpolitik dominierte und kirchliches Recht zurücktrat. Diejenigen, die sich eingehender mit diesem Ereignis befassten, haben ihr Urteil über die Karlskanonisation sogar sehr scharf formuliert, gipfelnd in den oft wiederholten pathetischen Ausrufen Emil Pauls? aus dem Jahre 1903: ?die merkwürdigste Heiligsprechung, welche die Kirchengeschichte zu verzeichnen hat?; ? ?ein mit kühner Hand gewagter unberechtigter Eingriff in das innere Heiligtum der Kirche?; ? eine ?Vergewaltigung?, der gegenüber Rom ?über ein Jahrzehnt hinaus . . . machtlos? blieb. Andere Gelehrte haben, stärker von den politischen Zielen Friedrich Barbarossas ausgehend, diesen Vorgang zurückhaltender gewertet; aber die Wirkung des einmal formulierten Verdikts erwies sich auch in unseren Tagen noch als so stark, dass das Ereignis, das im Jahre 1965 die äussere Begründung für die grossangelegte Karlsausstellung des Europarates in Aachen lieferte, im Rahmen dieses Centenargedächtnisses fast ganz übergangen wurde. - Wikipedia: Jürgen Petersohn (* 8. April 1935 in Merseburg; ? 20. Juli 2017 in Würzburg) war ein deutscher Historiker mit den Schwerpunkten mittelalterliche Geschichte und nordostdeutsche Landesgeschichte.