Beschreibung:

7, (3), 174 Seiten. Handschriftlich verfasst in Tinte. 8° (20,5 x 16 cm). Flexible Leinen-Kladde

Bemerkung:

Vorlesungsmitschrift des Theologiestudenten Heider in Kählers Vorlesung "Auslegung des Hebräerbriefes" Wintersemester 1893/94. - Den unbedruckten Seiten voraus gehen, im Frakturdruck, "Regeln der deutschen Rechtschreibung", "Vaterländische Gedenktage", eine Liste der deutschen Kaiser und preußischen Könige sowie ein illustrierter Stundenplan (hier ausgefüllt durch den Verfasser). - Die Vorlesungsmitschrift ist handschriftlich in Tinte verfasst und auf jeder Seite mit einem Anmerkungs-/Korrekturrand versehen. - Die Sitzungen sind nummeriert - Große Aufmerksamkeit erlangte Kähler (1835-1912) mit seiner Schrift "Der sogenannte historische Jesus und der geschichtliche, biblische Christus" von 1892, eine kritische Auseinandersetzung mit der Leben-Jesu-Forschung, und sein dogmatischer Entwurf "Die Lehre von der Versöhnung" von 1898. Hervorzuheben ist ferner seine Gesamtdarstellung "Die Wissenschaft der christlichen Lehre" (1883), in der die gesamte Lehre des Christentums aus dem Rechtfertigungsartikel entwickelt wird. Aus dem Nachlass veröffentlichte 1962 dann der Enkelsohn Ernst Kähler die lange verschlossen gehaltenen Mitschriften von Vorlesungen, die Martin Kähler teilweise noch selbst korrigiert, aber mit dem Vermerk "Darf so nicht gedruckt werden!" versehen hatte, unter dem Titel "Geschichte der protestantischen Dogmatik im 19. Jahrhundert". - Deckel, Rücken und Außengelenke berieben und teils leicht angeplatzt. Der rotgefärbte Schnitt leicht angestaubt. Innen durchgängig leicht gebräunt und stellenweise schwach fingerfleckig, sonst jedoch gut erhaltenes und interessantes Zeitdokument der Theologie und ihrer Lehre in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts.