Beschreibung:

XVI, 319 S, 2 Bll. Dunkelgrüner Hablederband der Zeit mit goldgeprägten Rückentitel und ebs. ornamentaler Verzierung.

Bemerkung:

Borst 2110; HoubenI, 187 ff.; Glossy II, 180 ff.; Kosch V, 546; Hirschberg 136; Brieger 519; Erstausgabe der wichtigen politischen Gedichtsammlung, die Freiligrath in offene Opposition zu Preußen stellte und mit deren Erscheinen er gleichzeitig einen ihm seit 1842 von Friedrich Wilhelm IV. auf Veranlassung von A. v. Humboldt ausgesetzten Ehrensold zurückgab; da er sich zu keinerlei Kompromissen bereit erklärte, kam Cotta als Verleger nicht in Betracht. - V. v. Zabern war der unternehmungslustige Verleger ?solch verfemte Literatur hinter dem Rücken der Behörden an den Mann zu bringen". Um eine vorherige Zensur zu vermeiden, mußten mehr als 20 Bogen Umfang vorhanden sein. Das bedeutet, ?der nicht ausreichende Text mußte aufs Äußerste gestreckt werden; dadurch erhielt das Buch eine Ausstattung, die an Luxusdrucke moderner Dichter erinnert" - Sobald das Werk erschienen war, setzte eine allgemeine Beschlagnahme in den deutschen Staaten einschließlich Österreich ein, der sich nur Bremen nicht anschloß. Freiligrath emigrierte daraufhin nach Brüssel, wo er mit Marx Bekanntschaft schloß. ,Der große dichterische Wert des Glaubensbekenntnisses, den der Minister von Bülow freundlich genug war anzuerkennen, machte die eifrige Razzia der Polizei illusorisch.Trotz aller Verbote war zum Jahresende die Auflage von 8000 Exemplaren so gut wie vergriffen". Hübscher Einband, papierbedingt gebräunt.