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(56) Seiten; mit farbigen Holzschnitten; 32,5 cm; kart. / mit farb. illustr. Umschlag.
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Gutes Ex.; Umschlag etwas berieben u. nachgedunkelt; geringfügige Lagerspuren. - ... In der Literatur ist ein Hauptmerkmal des Manierismus der sogenannte Schwulststil. Nach Gustav René Hocke sind Anagramm und Akronym, Epigramm und Oxymoron die typischen Stilmittel manieristischer ?Sprach-Alchemie? (Hocke) in der Literatur. ... (wiki) // Texte von Klajus / Freuden-Feuerwerck; Christian Hofmann von Hofmannswaldau / Er ist gehorsam; Daniel Caspar von Lohenstein / aus der "Venus"; Leander von Schlesien / Er vergleicht sich mit einer Uhr; Quirinus Kuhlmann / Di ewige Lebens-krone, Der Wechsel Menschlicher Sachen; Johann H. Montano; Strefon - Georg Ph. Harsdörffer; Floridan - Sigmund von Birken; Lerian - Christoph Arnold; "Pegnitzschäfer"; C. H. --- ? Dieser Wille zum originellen, periphrastischen Sprechen bedingt für die manieristische Kunstübung einerseits ein exessives Aufschwellen des gesamten metaphorischen Komplexes und andererseits eine extreme Künstlichkeit im einzelnen Vergleichsverhältnis. Stehen im Programm der Manieristen solche "Freiheit in der dichterischen Erfindung" und "Widernatürlichkeit", so können wir eigentlich nicht genug an "schwülstigen Metaphoren", "falschen Gedancken", "gezwungenen Künsteleyen", "lächerlichen Spitzfindigkeiten" erwarten. Oder anders - nach Frederico Garcia Lorca (1899-1936) formuliert: Verlangen wir vom manieristischen Dichter nicht das tägliche Brot, sondern den täglichen Überfluß an Edelsteinen! ? Neben dem Aufwand ausgesucht kostbaren Vergleichsmaterials, neben dieser Verkünstelung der Bildwelt ist innerhalb des Gesamtkomplexes des Manierismus auch die Tendenz zur außergewöhnlichen Pflege des Verstechnischen und des Reinsprachlichen zu beobachten. Solchen Sprach-Luxus finden wir vor allem bei den Pegnitzschäfern in der ausschweifenden Verwendung daktylischer Verse, - sie sind beim gestrengen Kunstrichter Martin Opitz ihres allzu beweglichen, nervösen Charakters wegen verpönt -, im effektvollen Wiederholen des gleichen Wortes oder in der Kombination stammverwandter Wörter, im exzessiven Aufwand von Binnenreimen und Alliterationen,in der unerhörten Häufung von Konsonanten oder Vokalen. Der intensive Einsatz solcher "akustischen Blümeleien" verführt zu ihrer Verselbständigung; sie werden zu Energien einer Sprach-Bewegung, die oft die Qualitäten eines "sinnlosen", besser: sinnfreien Spiels erreicht; so in den 5 "Vierzeilgebänden" (vgl. S. 14), die sich beim "besten Willen" nicht als Lautmalereien im Sinne eines Klang-Realismus, nicht als auch noch so pervertierte Naturschilderungen ansprechen lassen, sondern von der rein-artistischen Intention der Autoren, nämlich in jedem der Vierzeiler 41mal einen bestimmten Konsonanten zu wiederholen, begriffen werden müssen... (Nachwort; Hubert Gersch)