Beschreibung:

S. 443-462. Sonderdruck, Klebebindung in Kartoneinband.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Mit Widmung des Autors. - Ein gutes und sehr sauberes Exemplar. - Aus dem Text: Einer der berühmtesten Verse der lateinischen Dichtung homo um, humani nil a me alienum puto, den der alte Chremes in der ersten Szene des terenzischen >Heautontimorumenos< spricht, hat sich seit der Antike beharrlich Fehldeutungen ausgesetzt gesehen. Er wurde schon bald aus dem Zusammenhang isoliert und uneingeschränkt als Zeugnis der humanitas verstanden, wie Zitate bei Cicero, Seneca oder Augustin lehren. So schreibt Seneca in den Briefen an Lucilius, wir seien für die Gemeinschaft geboren, die einem Bogengewölbe vergleichbar sei, dessen Steine durch gegenseitiges Stützen bewirkten, daß es nicht einstürze. Und er zitiert Terenz: Ule versus et in pectore et in ore sit: homo sum, humani nil a me alienum puto. Nicht anders ist es diesem Vers in der Neuzeit ergangen, sooft man sich auf ihn berief. Hier sei nur Wieland erwähnt, der meinte, der Vers sei ?bei aller seiner ungeschmückten Einfalt der beste . . ., den die Menschlichkeit jemals einem Dichter eingegeben hat?. Es wäre philologisches Pharisäertum, wollten wir Wieland oder Fontane anrechnen, was wir Cicero und Seneca nachsehen: die sinnverändernde Verwendung einer aus ihrem Zusammenhang gelösten Sentenz. - Wikipedia: Eckard Lefèvre (* 3. September 1935 in Hannover) ist ein deutscher Altphilologe.