Beschreibung:

S. 67-80. Sonderdruck, Klebebindung in Papiereinband.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Mit Widmung des Autors an W. Haase. - Name des Autors handschriftl. auf dem Einband, sonst gut und sehr sauber. - Aus dem Text: »Dem vollkommenen Redner (orator perfectus} aber gilt unsere Unterweisung in dem Sinne jener Forderung, daß nur ein wirklich guter Mann (vir bonus] ein Redner sein kann, und deshalb verlangen wir, daß er nicht nur eine hervorragende Redegabe (dicendi modo eximiam facultatem), sondern auch alle Mannestugenden (omnes animi virtutes) besitzt.« Mit diesen Worten eröffnet Quin-tilian in der Vorrede zum ersten Buch der Institutio oratoria die sachliche Darlegung seines Vorhabens, eine Erziehungslehre für angehende Redner zu schreiben. Unüberhörbar ist, daß es sich hier um keine Ist-, sondern eine Soll-Aussage handelt, die moralische und technische Qualität zu einem Postulat für die Gestalt des Redners verbindet. Zugleich ist damit eine argumentative Position im pädagogischen Diskurs der Zeit vorgegeben: Quintilian setzt sich ab von denen, »die die Redegabe trennen von der Leistung einer untadeligen Lebensführung«, sie also wie viele der alten Sophisten (mit Ausnahme etwa des Protagoras) als bloße Technik verstanden wissen und auch unterrichten wollen. Bekanntlich kommt er auf sein Hauptanliegen vor allem am Ende des Werks, im zwölften Buch, zu sprechen, das die sachlichen und sittlichen Voraussetzungen des vollkommenen Redners noch einmal in der Zusammenschau erörtert. - Wikipedia: Franz-Hubert Robling (* 1946 in Emsdetten, Westfalen) war Mitarbeiter am Seminar für Allgemeine Rhetorik der Eberhard Karls Universität Tübingen.