Beschreibung:

Ca. 80 Seiten; mit mont., farb. Illustr.; qu.-24 cm. Originalleinen mit farb., illustr. Schutzumschlag.

Bemerkung:

Gutes Ex.; Umschlag mit Läsuren und (kleinen) Fehlstellen; Seiten minimal nachgedunkelt. - ... Das vorliegende Album vereint zwar alle diese Berliner Farbblätter, doch nicht in der mehr oder minder von äußeren Zufällen hervorgerufenen Folge ihrer zeitlichen Entstehung zwischen 1773 und 1785, vielmehr in einer sinnvolleren Ordnung, wie sie die räumlichen und auch in etwa die geschichtlichen Gegebenheiten des Stadtbildes bedingen. Gleich zu Beginn soll auf den Anfang der Doppelgründung Berlin und Kölln an der Spree hingewiesen werden anhand der besonders schönen und stimmungsvollen Ansichten flußauf- und abwärts, und es folgen verschiedene merkwürdige Straßen und Plätze, die an die Vergangenheit dieser beiden bürgerlichen Handelsstädte des Mittelalters erinnern. Dann erst rückt die Zeit der hohenzollerschen Kurfürsten und Könige in das Gesichtsfeld, die Gegend um das Schloß mit dem Lustgarten und dem mächtigen Schlüterbau selbst. Als dritte Gruppe wird dann die vom Schloß ausstrahlende Entwicklung der Stadt nach Westen in Richtung Unter den Linden ablesbar, diesmal mit dem Opernhaus als baulichem Mittelpunkt, und den Abschluß geben einige Straßenzüge und Platzanlagen der weiträumig geplanten Friedrichstadt, die zur Zeit Rosenbergs erst in vollem Ausbau war. DAS EINST UND DAS HEUTE Ein jeder, der geleitet von diesen alten Kupferstichen seinen Weg in Gedanken durch das Berlin nimmt, wie es einstens gewesen, wird dem Lauf und dem Wandel der Zeiten nachsinnen. Es fehlt nur ein Menschenalter, dann sind zwei volle Jahrhunderte vergangen, seitdem die Ansichtenfolge im Verlagshaus Morino und seitdem just im selben Jahr 1786 die Beschreibung Nicolais in seinem eigenen Verlag erschienen. Aber was für Veränderungen hat dieser Zeitraum gebracht und ganz besonders dem Berlin von damals mit seiner Einwohnerschaft von 150000 Seelen, dieser Stätte der eifrigen Aufklärung und des emsigen Bürgerfleißes, dieser jungen, aufstrebenden preußischen Königsstadt! Kaum kennt selbst der Ortskundige die einzelnen Örtlichkeiten wieder. Ist deshalb unsere Folge mehr oder weniger wert? Und war es gut, sie abermals ans Licht zu geben? Wie auch immer - die Schönheit und der Zauber der farbigen Blätter sowie die merkwürdigen, hier erstmals dazu ausgewählten Nachrichten und Mitteilungen Nicolais mögen von mehr als einem Gesichtspunkt aus alle jene fesseln und freuen, denen Berlin etwas anderes ist als ein bloßer Begriff, vielmehr die seltsame Einheit von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, die das Wesen einer lebendigen Stadt ausmacht. ? (P.O.R.) / Johann Georg Rosenberg, auch Jean Rosenberg (* 1739 in Berlin; ? 7. September 1808 ebenda) war ein deutscher Maler, Radierer und Kupferstecher. Stadtansichten machten einen wesentlichen Teil seines Werkes aus. ? So schuf er zwischen 1773 und 1785 für den Berliner Verlag Jean Morino & Co. eine Folge von zwanzig großformatigen Radierungen mit Prospekten von Berliner Straßen, Märkten und Plätzen. Die 1786 erschienenen kolorierten Blätter gelten als ein hochrangiges Werk deutscher Vedutengraphik des 18. Jahrhunderts. Sie vermitteln ein anschauliches Bild des damaligen Berlins und seiner Bürger. Außer graphischen Werken erstellte Rosenberg einige Ölbilder mit Aussichten auf Berlin. 1785 wurde er Ehrenmitglied der Preußischen Akademie der Künste. Rosenberg gehörte zu den Berliner Künstlern, die ihre Stadtansichten nicht nur als Gemälde oder als einfache Drucke anboten, sondern die sich mit kolorierten und übermalten Drucken einen zusätzlichen Käuferkreis erschließen konnten. ? (wiki)