Beschreibung:

S. 97-118. Sonderdruck, Klebebindung in Kartoneinband.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Mit Widmung des Autors. - Name des Autors handschriftl. auf dem Einband, sonst sehr gut und sauber. - Aus dem Text: ?Wo stehn wir??, fragte Wilhelm von Humboldt in seiner Rückschau auf das 18. Jahrhundert. ?Welchen Teil ihres langen und mühevollen Weges hat die Menschheit zurückgelegt? Befindet sie sich in der Richtung, welche zum letzten Ziel hinführt?? Der Text ist mehr als eine Momentaufnahme: Er artikuliert eine Schwellenerfahrung um 1800, die die Wahrnehmung von Vergangenheit und Gegenwart in Deutschland nachhaltig beeinflusste. Mitte des 18. Jahrhunderts war das griechische Altertum wiederentdeckt worden. Das antike Hellas wurde zum vornehmsten Objekt produktiver künstlerischer Rezeption. Zugleich fand die exklusive adlige Antikenkultur ihr Ende. Schließlich konzentrierten sich der neuhumanistische Unterricht an den Gymnasien und die wissenschaftliche Forschung an den Universitäten gleichermaßen auf das Studium des griechischen und römischen Altertums. Die ?Alten? waren nicht länger zeitlose Muster, sondern historische Paradigmen für Wissenschaft, Literatur und Kunst; ihre Werke galten zwar noch immer als vollendet, aber auch als geschichtlich gebunden und damit einzigartig. Das neue deutsche Antikenbild war durch eine latente Spannung zwischen klassizistischer Ästhetik und aufklärerischem Historismus gekennzeichnet und schwankte zwischen der Kanonisierung eines idealisierten griechischen Altertums und der Akzeptanz der Eigenständigkeit anderer Kulturen. Dieser Prozess lässt sich beispielhaft am Wirken Wilhem von Humboldts nachzeichnen. - Wikipedia: Stefan Rebenich (* 7. April 1961 in Jugenheim) ist ein deutscher Althistoriker.