Beschreibung:

Unpaginiert [ca. 25 S.], Beilage. Originalbroschur.

Bemerkung:

Einband minimal berieben, text etwas lichtrandig, sonst gut und sehr sauber. - Programmheft besteht fast nur aus auch ganzseitigen Fotos, Beilage: Deutsches Programmheft der Mama Concerts, The Concert Company. November / Dezember 1985. Mitwirkende: Carmen: Cristina Hoyos, José: Antonio Gadès, Ehemann: Juan A. Jiménez, Torero: Juan Alba. - ZUM THEMA »CARMEN« Die von uns dargebotene Bearbeitung des »Carmen«-Stoffes ist das Ergebnis unserer Zusammenarbeit, die Folge oder die Fortführung der Arbeit, die wir gemeinsam für den Film »Die Bluthochzeit« umgesetzt haben. Warum gerade »Carmen«? Die »Carmen«-Geschichte ist die Geschichte einer Besessenheit oder in den Worten Emilio Sanz Sotos: »Carmen« und »Don José« zerfleischen sich aus Lust, sich zu zerfleischen. Es ist keine griechische Tragödie, in der es um Heil oder Verdammnis geht, sondern es ist etwas anderes. Hier kann nur der Tod Erlösung von der Begierde bringen. Es geht um die Unmöglichkeit, sich von seinem Schicksal zu distanzieren. Die Würfel sind gefallen ? genau wie in den Märchen des Orients. Es ist merkwürdig, daß diese Gestalt, die so repräsentativ ist für Spanien, die von den Männern so geliebt wird, daß sie ihr Leben für sie hingeben, von einem französischen Geist erdacht wurde. Denn »Carmen« kommt aus Frankreich zu uns, aus der Feder eines Mérimée und eines Bizet, die unser Temperament und unsere Gepflogenheiten gründlich aufgewühlt haben. Hervorgebracht von Mérimée und genährt von Bizets unvergeßlicher Musik bilden diese beiden, nicht voneinander zu trennenden Versionen die Grundlage unserer Arbeit. Unsere Version der »Carmen« ist eine getanzte Version. Der Tanz spielt die absolute Hauptrolle, und wenn man sagt Tanz, so sagt man damit Rhythmus, Musik, Bewegung. Es war unsere Absicht, in unseren Wurzeln, in unserem Temperament die Grundelemente dieser »Carmen« aufzuspüren, und deshalb bedienten wir uns des Flamencotanzes und -gesanges, ohne jedoch deshalb die schöne Bizet-Partitur zu verachten. Sie diente uns im Gegenteil als Kontrastpunkt. Es ist unser Wunsch, Ihnen durch diese Aufführung hindurch, die Freude und die Leidenschaft vermitteln zu können, mit denen wir an diese Arbeit herangegangen sind. Antonio Gades und Carlos Saura.