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ca. 150 S.: ill. Softcover.
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Vergilbt, Einband etwas berieben und bestoßen, sonst gutger Zustand. - Einleitung: Wieso gibt es keine staatlichen Subventionen für die Produktion von Comics in Deutschland? Wieso schreibt Heinrich Böll nicht für die Comics? Wieso gibt es keinen Lehrstuhl für Panelologie (diese Bezeichnung hat sich für "Comics-Wissenschaft" durchgesetzt) an deutschen Universitäten? Wieso eigentlich nicht? Comics werden primär von Kindern gelesen, die sich meist mit durchschnittlich 13 oder 14 Jahren, nach der Pubertät, wieder von diesem Medium abwenden. Erwachsene, besonders Pädagogen, die ihr Leben einer akademischen Wissenschaft geweiht haben, verstehen von den Comics so gut wie gar nichts. Um sie richtig lesen, verstehen zu können, muß mtfn ihre Sprache beherrschen. Die Vereinigung von Wort und Bild, mit der eine Geschichte erzählt wird, der Gebrauch visueller Gags und lautmalender Worte, entrückt die Comics in einen Bereich, der sich weder allein mit durch literaturwissenschaftlichen, kunsthistorischen noch soziologischen Kriterien in den Griff bekommen läßt. Die Folge ist eine bis heute anhaltende Unsicherheit den Comics gegenüber. In dieser Unsicherheit und Unkenntnis werden Comics landläufig als ein Synonym für "trivial", "einfach" verwendet, so, als würde Literatur grundsätzlich nur "Schundroman" bedeuten. Es gibt gute und schlechte Comics. Sehr gute sogar, die keinen Vergleich mit den besten Werken aus Literatur und Malerei zu scheuen brau-chen, Comics aller nur denkbaren ideologischen Einfärbungen, Comjcs für Kinder und für Erwachsene. Jede pauschale Aussage für Comics ist demnach falsch, wie jedes pauschale Urteil falsch ist, wenn es nicht auf eine spezielle Serie hin differenziert wird. Gut kann aber nicht nur bedeuten, daß es Entsprechungen für "Zettels Traum" in den Comics gibt (was der Fall ist). Nein, exzellente Comics für Erwachsene legitimieren das Medium nicht, ebensowenig eine Archäologie der Comics, die von der Höhlenmalerei über die Trajanssäule, dem Teppich von Bayeux zu Wilhelm Busch und Asterix eine Linie zieht. Gut können auch Comics für Kinder sein. Und der Anspruch der Comics auf Anerkennung als eigene Kunstgattung mit ureigenen Kriterien beruht wesentlich auf der Qualität so vieler Serien, die primär nicht für Erwachsene gedacht waren. In den Feuilletons der Zeitungen werden die Comics negiert, eine regelmäßige Kritik ähnlich der Filmkritik gibt es (noch) nicht. Wieso auch? Besser. das durch Subventionen am Leben gehaltene deutsche Theater weiter zu Tode kritisieren. Was mehr als 90 % aller Kinder regelmäßig konsumieren, kann nicht so wichtig sein. Natürlich bessert sich die Situation langsam aber zusehends. Die Wichtigkeit der Beschäftigung mit dem Medium der Kinder wird immer stärker eingesehen. Diesem erfreulichen Trend will diese Ausstellung einen weiteren Impuls geben. Es ist ihr Anliegen, pauschale Vorurteile über die Comics ? in gleich welcher Richtung ? weiter abzubauen und die kritische Beschäftigung mit diesem Medium erneut zu stimulieren.