Beschreibung:

270 Seiten; 19,5 cm. Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; der illustr. Umschlag etwas nachgedunkelt; innen Titelblatt kreativ bemalt bzw. individuell gestaltet. - AMAZONEN VOR ATHEN ? Ja das hat sich wirklich einmal zugetragen, denn sie haben gelebt, diese silberbehelmten Kriegerinnen, die die Welt eroberten und ihr rein weibliches Reich am Thermodon formten nach ihrem Willen. Ein König wagte es, die Grenzen zu überschreiten, das aufstrebende Athen forderte die Amazonen heraus. Zwei Weltanschauungen, die des sterbenden Mutterrechtes und die des aufsteigenden Vaterrechtes stehen sich in todesmutigem Kampf gegenüber. Dieser gewaltige Kontrapunkt wird durchwoben von tragischer Liebe, eine der schönsten der Antike. Zum ersten mal wird der Versuch unternommen, historisches Geschehen dem damaligen Zeitempfinden entsprechend, nämlich unter den Gesichtspunkten zu schildern, die der grosse Gelehrte J. J. Bachofen als Erster formulierte und die moderne Forscher erweiterten. (Verlagstext) // ... Dianas glückliches, stolzes Lachen flog auf zu den Wipfeln der Bäume. "Wir haben ihn, wir haben ihn -!" Ihre kräftigen braunen Hände zogen und zerrten den Pfeil aus der Schulter des Löwen, Blut sprang über das Jagdgewand. Da lag der Riese der Wälder, zerzaust die Mähne, die gewaltigen Pranken noch im Todeskrampf weit von sich gestreckt. Otrere, die Bogenträgerin, bahnte sich keuchend den Weg durchs dicke, grüne Gestrüpp. "Wir können dir kaum folgen, Herrin!" "Laß das Aella nicht hören!" Diana sagte das trocken, sie stand noch immer über den Löwen gebeugt und betrachtete mit Kennerblick das Fell. "Das kommt in die Empfangshalle auf die Bank unter dem Fenster." Jetzt wandte sie sich um, und die Dienerin sah mit dem Entzücken der treu Ergebenen die hochgewachsene Gestalt, schmal in den Hüften, breit in den Schultern. Die nackten, braunen und sehnigen Beine waren voller Risse und kleiner Blutbächlein, denn der Wald hatte auf der wilden Jagd all seine Hindernisse in den Weg gestellt, die er in den vielen Jahren seiner Unberührtheit hatte geruhsam wachsen lassen können. Diana richtete sich auf. Bis zum Knie reichten die Hosen aus weichem Leder, den Oberkörper bedeckte ein kurzärmliges Hemd aus feiner Wolle. "Jetzt möchte ich etwas trinken, kühle, frische Milch -" Otrere war ratlos - weshalb äußerte die Königin diesen Wunsch, der hier im tiefsten Wald doch uner-füllbar bleiben mußte? "Komm zum Bach, Herrin, sein Wasser ist besser als Milch." ? (Seite 19)