Beschreibung:

29 / 58 S., 30 cm Broschiert.

Bemerkung:

Buchrücken lichtbedingt gebräunt, Ränder lädiert, unaufgeschnitten, Inhalt quasi wie neu - Joh.Kepleri Notae ad Epistolam D.D.M.Hafenrefferi wiederaufgefunden und dargelegt von Max Caspar / Prognostikum auf das Jahr 1620 bearbeitet von Max Caspar und Wlather von Dyck. - Aus dem Vorwort: Am 31. Juli 1619 hatte der Tübinger Theologe und Kanzler Matthias Hafenreffer, der Kepler sehr gewogen war, diesem in einem langen Brief auf seine wiederholten Bemühungen um Zulassung zum Abendmahl eine endgültige Absage erteilt und die Gründe auseinandergesetzt, warum die Verweigerung des Sakraments seitens des Linzer Pastors Hitzler als zu Recht bestehend angesehen werden müsse. Der Brief ergeht sich in eindringlichen theologischen Erörterungen, um Kepler von seinen abweichenden Ansichten in der Ubiquitätslehre und von seiner kalvinisch orientierten Auffassung des Abendmahls abzubringen. Über die Vorgeschichte dieses Briefes und die Verwicklungen, in die Kepler durch seine religiösen Anschauungen geraten war, hat Herr W. v. Dyck Näheres berichtet anläßlich seiner Veröffentlichung von Keplers ?Glaubensbekenntnis?. Es besteht daher kein Anlaß, hier näher darauf einzugehen. Mit dem Brief Hafenreffers an Kepler bricht die Korrespondenz zwischen den beiden ab; Kepler hatte sich äußerlich mit dem negativen Bescheid abgefunden. Hafenreffer starb bald darauf am 22. Oktober 1619. / In seinen Prognostica sagte er manches, was die Menschen nicht gerne hörten, indem er ihnen einen Spiegel ihrer Schwäche und Leidenschaften vorhielt, und wenn er auch alle speziellen astrologischen Weissagungen verwarf, so fehlte es doch nicht an versteckten Seitenhieben gegen bestimmte Personen und Kreise. Gerade im vorausgehenden Prognosticum auf die Jahre 1618 und 1619 hatte er eine weitere Öffentlichkeit durch einen solchen versteckten Angriff in Unruhe versetzt, so daß er sich in unserem gegenwärtigen Prognosticum veranlaßt sieht, sich gegen Mißdeutungen seiner apokalyptischen Äußerung zu wehren. Wir kommen darauf in den nachfolgenden Anmerkungen noch zurück. Indem er des weiteren in kluger Weise zu allerhand Zeitereignissen Stellung nimmt, weiß er, "denen Potentaten? wie ?dem gemeinen Pöfel? manche beherzigenswerte Wahrheit zu sagen, die er auf andere Weise nicht hätte anbringen können.-- Die vorliegende Schrift findet sich, soweit zu sehen, in anderen Werken Keplers und in den Briefen nur ganz gelegentlich kurz erwähnt.