Beschreibung:

317 S OBr.

Bemerkung:

(Einband und Schnitt fleckig, selten) [Friedrich Kurt Harald Hans von Kessel (* 27. Mai 1894 in Wiesbaden; ? 24. Juni 1973 in Hamburg) war ein deutscher Journalist und politischer Aktivist. .... Nach dem Ausbruch der Novemberrevolution von 1918 beteiligte Kessel sich an der Rekrutierung, Organisation und Bewaffnung sowie an den Einsätzen des von seinem Chef aufgestellten sogenannten Freiwilligen-Regimentes Reinhard, das im Winter 1918/1919 zugunsten der provisorischen Regierung von Friedrich Ebert gegen die sozialistischen Revolutionäre im Berliner Raum vorging. Zusammen mit seinem Bruder Eugen, damals Leiter von Reinhards 3. Streifkompanie z. b. V. mit quasi polizeilichen Funktionen, in der sich zahlreiche ehemalige Beamte der alten politischen Polizei gesammelt hatten, stellte Kessel ab Juni 1919 im Auftrag von Reinhard bzw. Gustav Noske eine neue Polizeitruppe, die sogenannte Grüne Polizei oder Sicherheitswehr auf. Die Einsätze dieser Truppe, der unter anderem die späteren Gestapo-Beamten Martin Kirschbaum, Konrad Nussbaum und Reinhold Heller angehörten, richteten sich vor allem gegen die Kommunisten. Später im selben Jahr übernahm Kessel die Nachrichtenabteilung im Kommando der Sicherheitspolizei, während sein Bruder die Führung der Polizeiabteilung Charlottenburg übernahm. Zu dieser Zeit knüpfte Kessel zahlreiche Beziehungen nachrichtendienstlicher Art sowie Verbindungen zu konservativen und antinationalistischen Gruppen und Persönlichkeiten inner- und außerhalb der Polizei, die er in späteren Jahren als Informationsquelle nutzen konnte.Während des Kapp-Putsches vom März 1920 fungierte Kessel als Verbindungsoffizier der Sicherheitspolizei zu den Putschisten. Eugen von Kessel wurde damals im Zusammenhang mit einem Prozess wegen Mitverantwortung für die Erschießung von 24 Volksmarinematrosen durch einen Untergebenen in Untersuchungshaft sitzend, von den Putschisten befreit und später vor Gericht freigesprochen. .... Im Anschluss an die nationalsozialistische ?Machtergreifung? versuchte Kessel sich zunächst bei den neuen Machthabern beliebt zu machen, denen er sich durch die Veröffentlichung des Buches Handgranaten und rote Fahnen, einem Erinnerungsbericht an die Revolutionszeit nach dem Ersten Weltkrieg ? in dem er seine Rolle bei der Bekämpfung des "roten Terrors" von 1918/1919 in einem sehr vorteilhaften Licht schildert ? gewissermaßen als "nationaler Mann" für höhere Aufgaben empfahl. (Wikipedia, 12.6.22)]