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22 Seiten; 25 cm; geheftet.
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Gutes Exemplar; leichte Lagerspuren; Einband mit geringfügigen Läsuren. - Sonderdruck / SELTEN. - (Rede gehalten an der Columbia University, 29. Februar 1932). - DER, den Sie zum Redner Ihrer Goethe-Feier ausersehen haben, ist in Ihren Augen nur durch das Verwandte seiner Bestrebungen und seiner Natur dazu berufen. Er ist weder Literarhistoriker, noch gar Goethe-Philologe, ebensowenig philosophischer Betrachter im Sinne Emersons, und am allerwenigsten ein Redner. Aber nicht nur aus diesem Grunde wird seine Aufgabe eine fast erdrückende, sondern auch darum, weil er die Seele Deutschlands, verkörpert in einem Namen und einer Person, vor der Weltmacht der Vereinigten Staaten vertreten soll. Dies würde zweierlei voraussetzen: ein universelles Begreifen des universellen Objekts und eine Kraft des Worts, die ein solches Objekt gegenwärtig zu machen imstande wäre. Ich aber befinde mich auch ohne diese Eignungen auf der Rednerbühne. So wende ich mich denn zu dem Wenigen, was ich statt dessen einzusetzen habe. Es dürfte mein Ein und Alles sein, nämlich: ein starkes Bewußtsein von Goethes Wesen und Person, bedingt durch Heimatsgemeinschaft, Sprache, verwandte Art und verwandtes Bürgertum, bedingt durch das Verhältnis von Eltern und Verwandten zu Goethe, das ihn mir schon als Kind gegenwärtig machte, wie einen ehrfurchtgebietenden väterlichen Freund. Daß dieser Goethe schon im Jahre 1832 gestorben war, wußte ich und wußten meine Geschwister im Jahre 1869 nicht. Und so kannte und kenne auch ich ihn nur als Lebenden. Und dieser Lebende, dessen " Erlkönig " der Knabe mit Schaudern hersagte, zog auch den Jüngling an. Es sproßte, wie man sagt, noch nicht der erste Bartflaum um mein Kinn, als ich mit meinem Bruder Carl gemeinsam in Jena die Universität besuchte. Sie wissen, daß Jena nicht weit von Weimar gelegen ist, beides Orte, die man als die wesentlichen Schauplätze von Goethes irdischem Wirken ansprechen kann. ? (Seite 1)