Beschreibung:

96 S.; S. 282-322; 59 S.; ca. 22,5 cm; in priv. Halbleinenband.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; geringe Gebrauchs- u. Lagerspuren; stw. Bleistift-Anstreichungen. - 1 x SIGNIERT v. Karl Christ sowie 1 fachlicher 'Kollegenbrief' im Original miteingebunden. - 1. Die Bibliothek Rechlins in Pforzheim. Aus: 52. Beiheft zum Zentralblatt für Bibliothekswesen; Lpz., 1924. / 2. Die Schloßbibliothek von Nikolsburg und die Überlieferung der Kapitularien-Sammlung des Ansegis. In: Deutsches Archiv für Geschichte des Mittelalters. Sonderdruck aus d. 1. Jg. 1937; Heft 2. / 3. Mittelalterliche Bibliotheksordnungen für Frauenklöster. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen; 1942 Heft 1/2; Jg. 59. - Karl Christ (* 6. April 1923 in Ulm/Donau; ? 28. März 2008 in Marburg) war ein deutscher Althistoriker. Der ?Nestor der deutschen Althistorie? gilt als ?Pionier der Wissenschafts- und Rezeptionsgeschichte seines Faches?. Seine Arbeiten zur römischen Republik und Kaiserzeit gelten als Standardwerke. Seine sammelbiographischen Bände Von Gibbon zu Rostovtzeff (1972) und Neue Profile der Alten Geschichte (1990) wurden unverzichtbare Bestandteile einer Historiographiegeschichte. ... (wiki) // ... Im Jahre 1519 erfahren wir Genaueres über den Umfang der Bibliothek, die Reuchlin im Laufe eines langen Lebens gesammelt hatte. Als das Heer des Schwäbischen Bundes sich 1519 Stuttgart näherte, wurde der greise Gelehrte die Sorge nicht los, daß seine Bücher eine Beute der Plünderer oder des Feuers werden könnten, und diese Sorge mußte um so größer sein, als sich in Reuchlins Bibliothek die kostbarsten Handschriften der Basler Dominikaner als Leihgabe befanden. Er vergrub die wertvollsten und ihm teuersten Bände. Ein Versuch, die hebräischen und griechischen Werke unter Zurücklassung von mehr als 250 lateinischen zu der Schwester nach Pforzheim zu flüchten, scheiterte. Durch Melanchthon und Spalatin suchte er vergebens die Friedensvermittlung des Kurfürsten von Sachsen herbeizuführen, von der allein er die Rettung seiner Bibliothek erhoffte. Als Reuchlin im Herbst des Jahres Stuttgart verließ, um sich als Professor der griechischen und hebräischen Sprache nach Ingolstadt in den Schutz des Herzogs von Bayern zu begeben, ließ er mehr als die Hälfte seiner Bibliothek zurück, dimidium animae meae, Bibliothecam plus quam dimidiatam. Nur Bücher kleineren Formats nahm er mit, jedenfalls hebräische und griechische Literatur, die für seine Vorlesungen nötig schien. Auch in Ingolstadt und später in Tübingen erwarb Reuchlin Bücher, aber, soweit wir wissen, nur das unumgängliche Rüstzeug für seine akademische Lehrtätigkeit. Was aus der Stuttgarter Bibliothek geworden war, wissen wir nicht. Wir können aber annehmen, daß sie, nachdem die Kriegswirren gewichen, ohne Verluste an den Eigentümer zurückkam. Schon früh hat sich Reuchlin mit dem Schicksal der Bibliothek nach seinem Tode beschäftigt, voller Sorge, die so mühsam erworbenen Schätze vor Zerstreuung zu- bewahren. Es war sein langgehegter Gedanke, seinen Großneffen Melanchthon, dessen humanistische Anfänge er geleitet, zum Erben seines wissenschaftlichen Nachlasses einzusetzen. Noch 1519 nennt er ihn den künftigen Erben seiner Bücher. Aber die steigende Entfremdung zwischen dem treu zu der alten Kirche haltenden Onkel und dem ganz der religiösen Neuerung folgenden Neffen, die ihren Höhepunkt erreichte, als Melanchthon auf den Versuch, ihn durch die Berufung nach Ingolstadt dem Einfluß Luthers zu entziehen, nicht einging, hat Reuchlin zu einem anderen Entschlüsse geführt, den er aber, wenn wir Oekolampad glauben dürfen, erst in der Sterbestunde niederlegte. In treuer Anhänglichkeit an die Vaterstadt und an das angestammte Fürstenhaus setzte er das Stift zum hl. Michael in Pforzheim zur Erbin seiner Bibliothek ein. (S. 5) - Wikipedia: Karl Christ (* 16. März 1878 in Geisenheim (Nassau); ? 16. Dezember 1943 in Berlin) war ein deutscher Bibliothekar, Romanist und Philologe.