Beschreibung:

81 Seiten; 24 cm; fadengeh. Orig.-Pappband.

Bemerkung:

Gutes Ex.; Einband mit kl. Läsuren; Seiten minimal nachgedunkelt. - DIESER ABHANDLUNG NACH ART EINES Versuchs liegt eine Rede zugrunde, die der Verfasser im Frühjahr 1934 vor norwegischen Künstlern und Kunstverständigen gehalten hat. Ihre Entstehung verdankt sie deutschen Freunden, denen das hier Niedergeschriebene als Zeichen der Verbundenheit gewidmet sei. (Seite 5) // ... Schon als Knabe lernt er zur Vollkommenheit die wichtigsten Sprachen Europas. Außer dem Griechischen, Lateinischen und Französischen in der Schule liest er für sich spanisch, italienisch, englisch und norwegisch. Und so ganz dringt er in ihren Geist ein, daß er schon früh aus den fremden Sprachen ins Deutsche überträgt, ja sogar in ihnen dichtet. Eine fremdsprachliche Könnerschaft, deren gleichen wir bei keinem Neuschöpfer der eignen Sprache zu nennen wüßten! In späteren Jahren lernt George noch holländisch und polnisch. So dringt er mit den Mitteln intimsten Verstehens ? aber als Dichter, nicht als philologischer Gelehrter! ? in das Wesen des gesamten Europäertumes ein: ins Nordisch-Germanische, ins Süd- und Westlich-Romanische und noch ins Slavische. Er umfaßt und erschaut damit, vielleicht als erster Dichter seines Ranges, das geistige Europa als Ganzheit. Kaum hat er die Schule hinter sich gelassen, da geht er in die Welt hinaus, die er aus Büchern schon ahnt, um nun ihre lebende Wirklichkeit zu lernen. Von jetzt an ist er sein Leben lang Wandrer, »Pilger mit der hand am Stabe«, nirgends, selbst in der Heimat nirgends wohnhaft, nie im Genuß bürgerlicher Ruhe. Aber er ist nicht von der Art jener fahrenden Menschen, die in unermeßliche Fernen schweifen müssen, denen die ganze Erde zum Tummelplatz dient. Er bleibt stets in dem Bereich, dessen Mitte seine Heimat ist, im europäischen Bereich. ... (Seite 15)